Halver.

Der Arbeitskreis „Schulentwicklungsplanung“ soll so schnell wie möglich wieder einberufen und mit Hilfe von externen Beratern ein Konzept für eine Sekundarschule in Halver erarbeitet werden. Bei vier Gegenstimmen und zwei Enthaltungen verabschiedete der Rat am Montag den Grundsatzbeschluss, eine Sekundarschule zu gründen.

Dagegen forderte Michael Kortmann (FDP) eine „behutsame Entwicklung“: Man müsse die Situation beleuchten und den Beschluss erst nach einem Konzept verabschieden. Ebenfalls gegen den Beschluss war Gabriele Apelt (CDU), da sich die Halveraner für das dreigliedrige Schulsystem entschieden hätten. Dagegen sieht jedoch Martina Hesse (CDU), dass die Probleme (in der Realschule und besonders in der Ganztagsschule) schon da sind: „Wir sollten heute beschließen!“

In die gleiche Kerbe schlug Hartmut Wächter, der kurz das Procedere der Entwicklungsplanung erläuterte: „Wir sollten erst einmal dafür sorgen, dass wir tätig werden können.“ Und Michael Keil (SPD) fügte hinzu: „Die Sekundarschule ist die einzig sichere Form, unser Schulsystem zu erhalten.“ Wenn die Haupt- oder Realschüler erst einmal weg seien, Schulen in anderen Städten besuchten, würden sie nicht mehr zurückkommen.

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Reinhard Neuhaus vom Fachbereich „Bürgerdienste“ versuchte ebenfalls zu beruhigen: „Es gibt keinen Beschluss vor der Elternbefragung!“ Die Eltern der aktuellen Dritt- und Viertklässler sollen vor oder nach den Sommerferien befragt werden, welche Schule ihre Kinder besuchen werden. Wenn dabei die Zahl von 75 Kindern für drei Klassen nicht erreicht werde, sei die Sekundarschule gestorben. Außerdem gebe es in zwei bis drei Jahren auch an der Realschule Probleme, erläuterte Neuhaus anhand von Zahlen, wenn es nicht die auswärtigen Schüler geben würde.

„Wir beschreiten hier keinen Sonderweg“, betonte Hartmut Wächter, dass diese Entwicklung auch in vielen anderen Orten beschritten werde. Und die Eltern würden bestimmen, ob es eine Sekundarschule geben wird oder nicht. Es sei aber wichtig, dass „wir den Eltern zeigen, was in der Sekundarschule möglich ist“. „Ohne diesen Beschluss wird es keine Elternbefragung geben“, machte sich SPD-Fraktionschef Michael Brosch dafür stark, die Schulentwicklungsplanung in Richtung einer möglichen Sekundarschule in Halver auf den Weg zu bringen – was letztlich auch die Mehrheit des Rates so sah.