Lüdenscheid. Ortsunion möchte sich verstärkt mit Themen der Integration befassen.
Rund 50 Mitglieder der CDU-Ortsunion Lüdenscheid besuchten die Ausstellung „Wir hier!“ in den Museen der Stadt. CDU-Vorsitzender Ralf Schwarzkopf freute sich über das große Interesse an der Ausstellung, zumal die Partei ihre Veranstaltung für das erste Halbjahr auch unter das Motto „Wir hier!“ gestellt hat und sich verstärkt mit Themen der Integration befassen möchte.
Als erster Termin stand in diesem Kontext der Gottesdienst für die Ratsmitglieder in der griechisch-orthodoxen Kirche an der Sedanstraße mit der anschließenden Begegnung mit Mitgliedern der griechischen Gemeinde in Lüdenscheid auf dem Programm. Geplant sei darüber hinaus auch ein Termin zur Auseinandersetzung mit dem Islam, kündigte Schwarzkopf an.
Den Rundgang durch die Ausstellung begleitete Museumsleiter Dr. Eckhard Trox, der bisweilen auf die Gruppe warten musste, denn entlang der Exponate entspann sich manches Gespräch über eigene Erinnerungen oder Erlebnisse von Eltern, Großeltern, Freunden oder Bekannten. So berichtete eine Besucherin, wie Paprika oder Auberginen in den Läden auftauchten und ihre Mutter mit „das esse ich nicht“ reagierte. Auch an auffällig grellbunte Kleidung von Gastarbeitern erinnerte sich jemand – und wenige Jahre später sei das ganz normal gewesen.
"Man sieht immer einen anderen Aspekt"
In der CDU-Gruppe mischten sich diejenigen, die zum ersten Mal die Ausstellung „Wir hier!“ besuchten, mit solchen, die mindestens zum zweiten Mal dort waren. „Man sieht immer einen anderen Aspekt“, sagte eine der „Wiederholungstäterinnen“. Lob gab es durchweg für das Konzept, nicht nach Gruppen oder Nationalitäten, sondern nach den Phasen von Migration oder Wanderungen vorzugehen.
Nicht alle Teilnehmer der Führung waren allerdings einer Meinung mit Schwarzkopf. Der CDU-Vorsitzende nahm den Ausstellungsbesuch zum Anlass für einen grundsätzlichen Denkanstoß: „Wir Konservativen zählen oft zu denjenigen, die meinen, dass Zuwanderer sich anpassen sollten. Ich glaube, dass das nicht so ist.“ Der Austausch miteinander und der gegenseitige Einfluss sei eine Bereicherung für eine Gesellschaft.
Zum einen brächten Zuwanderer viel Neues mit, zum anderem hielten sie den Einheimischen auch den Spiegel vor und zwängen sie so, sich mit Dingen auseinanderzusetzen, die sie bislang als selbstverständlich angesehen hätten. Die Ausstellung „Wir hier!“ zeige deutlich, „wie sehr wir uns schon verändert haben.“