Lüdenscheid.

„Spürbar, aber nicht dramatisch“, so beurteilt der Großteil der heimischen Schulleiter die Situation rund ums Thema „Grippewelle“ an ihrer Einrichtung. Mit einer Ausnahme: „Wir hatten noch nie so einen hohen Krankenstand. So etwas habe ich in 38 Dienstjahren nicht erlebt“, machte Peter Wagener, Schulleiter der Richard-Schirrmann-Realschule, gestern auf Anfrage unserer Zeitung deutlich. Das Problem daran: Jene Kollegen, die nun Vertretungen übernehmen müssten, seien mittlerweile grenzwertig belastet. „Das ist eine Spirale.“

Als „übliche Krankheitswelle“ zum Ende des Winters bezeichnet Berthold Lübke, Schulleiter der Grundschule Schöneck, die derzeitigen Ausfälle bei Schülern und Lehrern. „Man merkt schon, dass die Grippe um sich greift, aber sie schlägt jetzt nicht völlig aus der Art.“ Auch von seinen Grundschul-Kollegen hätte er bislang keine Meldungen erhalten.

Grippe und Magen-Darm-Infekte

„Wir haben hier schon Schlimmeres erlebt, aber es fällt schon auf, dass die Schüler sich untereinander anstecken“, weiß Dagmar von der Heyde, Schulsekretärin des Geschwister-Scholl-Gymnasiums. Die Lage sei ähnlich wie in anderen Wintermonaten, jedoch sei festzustellen, dass die Ausfälle länger dauern. „Schüler und Lehrer sind nicht so schnell wieder da.“ Dr. Stefan Werth, Schulleiter des Zeppelin-Gymnasiums, ergänzt: „Auffällig ist: Wenn es eine Klasse erwischt, dann fehlen gleich mehrere Schüler gleichzeitig.“ Von einer dramatischen Welle könne jedoch keine Rede sein.

Ähnlich sieht die Lage übrigens in den Lüdenscheider Kindergärten aus: „Der Krankenstand ist schon schwerer als normal, aber es war bislang noch keine Schließung nötig“, weiß Fachbereichsleiter Hermann Scharwächter für die städtischen Kitas. Dort kursierte jedoch nicht nur die Grippe, sondern es gab auch Magen-Darm-Infekte.

„Es gibt erkrankte Kinder und Erzieherinnen in unseren Lüdenscheider Einrichtungen, aber die qualifizierte Betreuung ist nicht gefährdet“, machte Wiebke Niemeier, Sprecherin des Kita-Zweckverbandes im Bistum Essen, deutlich. Dies hänge auch damit zusammen, dass man sich in Notlagen untereinander mit Personal aushelfen könne. „Denn einige Stadtteile scheinen stärker betroffen zu sein als andere.“