Halver. Schul- und Kulturausschuss führt hitzige Diskussion über geplante Sekundarschule. Eigentlich soll die Sekundarschule, laut Planungen, bereits 2014 an den Start gehen.
Sekundarschule oder nicht – das war eigentlich gar nicht die Frage. Doch Gertraud Rose (CDU) stellte sie und löste damit eine kontroverse Diskussion aus. Nur Ingeborg Zensen (SPD) unterstützte sie dabei. Die übrigen Mitglieder des Schul- und Kulturausschusses reagierten irritiert. Denn: Eigentlich soll die Sekundarschule, laut Planungen, bereits 2014 an den Start gehen.
„Ich bin von der ganzen Sache nicht überzeugt und werde ganz bestimmt nicht zustimmen“, sagte Rose gleich zu Beginn der kürzlich stattgefundenen Sitzung. Sie äußerte sich erstaunt darüber, dass für alle die Gründung einer Sekundarschule klar sei. Nicht weniger erstaunt reagierten dann auch die übrigen Kommunalpolitiker nebst Verwaltung. Hartmut Wächter (SPD) verwies darauf, dass „es dazu einen Grundsatzbeschluss“ gebe. Fraktionskollegin Ingeborg Zensen widersprach ihm: „Ich gebe Frau Rose Recht. Wenn wir da jetzt zustimmen, ist jede Einflussnahme verloren.“ Die beiden Frauen befürchteten offensichtlich, die Gründung zu beschließen, ohne vorher das Konzept zu kennen. Auch viele Eltern seien sehr besorgt.
Eine schlüssige Lösung, was dann alternativ mit den Hauptschülern in Zukunft geschehen solle, konnten sie wiederum nicht vorlegen. Genau danach fragten jedoch einige der anwesenden Halveraner Schulleiter, die von Roses und Zensens Haltung sichtlich irritiert waren.
„Die Zahlen liegen auf dem Tisch. Ich kann diese Haltung nicht verstehen“, sagte Christina Meemann, kommissarische Schulleiterin der Ganztagsschule. Ausschussvorsitzender Werner Lemmert (UWG) fand für die Kritikerinnen ebenfalls klare Worte: „Ich muss jetzt mal an ihre Verantwortung appellieren. Wir können doch die Hauptschüler nicht im Stich lassen. Worauf wollen wir noch warten?“
Rückendeckung gab es auch von Winfried Becker, Schulaufsichtsbeamter für Hauptschulen des Märkischen Kreises. Er riet zur Sekundarschule und sagte: „Wer zu spät handelt, kann der Verlierer sein.“ Damit unterstützte er auch Kämmerer Markus Tempelmann.
Zum Start einer Sekundarschule benötigt die Stadt nämlich mindestens 75 Schüler. Und die Aussicht darauf sei 2014 wesentlich höher, als in den Folgejahren. Man müsse nun zügig handeln. AFG-Schulleiter Paul Meurer verwies darauf, dass auch das AFG langfristig von der Sekundarschule profitiere, schließlich wechselten einige nach der Mittleren Reife aufs Gymnasium. Peter Starke (CDU) machte sich zudem Sorgen um einen Qualitätsverlust der Realschule. „Wenn die Hauptschule schließt, kämen die Hauptschüler dort unter. Dann wird sie nicht mehr dieselbe Qualität haben.“ Bei einer Sekundarschule könne man aber, so Starke, wesentlich differenzierte Angebote machen.