Rees. . 45 Frauen beider Konfessionen stimmten sich auf den ökumenischen Weltgebetstag ein. Dieser wird am 1. März gefeiert.

Warum nur ist der ökumenische Weltgebetstag in diesem Jahr mit Frankreich verknüpft? Diese Frage diskutierte eine kleine Gruppen von Frauen offen am Rande des Vorbereitungstreffens im Reeser Kolpinghaus. „Sonst kam die Gottesdienstordnung doch eher aus einem afrikanischen oder lateinamerikanischen Land“, hieß es. Warum gerade das Nachbarland Frankreich im Mittelpunkt steht, erklärte sich im Laufe des Treffens durch viele Einzelheiten. Frankreich ist in Europa das der Migranten. Sie machen dort elf Prozent der Bevölkerung aus, hier gibt es europaweit die meisten bikulturellen Ehen. Schließlich heißt das Leitwort, ein Bibelzitat aus dem Matthäus-Evangelium: „Ich war fremd – ihr habt mich aufgenommen.“

Über dieses Bibelzitat las Heike Beyer, die örtliche Teamsprecherin der katholischen Frauen, einen meditativen Text vor. Weil Mikro und Beamer versagten, musste sie stimmlich Einsatz zeigen. „Heut’ klappt aber auch nix!“, klagte sie zu Beginn des Treffens seufzend. Das sollte sich aber ändern, wenn auch das Mikro bei späteren Einsätze immer wegen eines Wackelkontakts ausfiel und auch der CD-Player kurzzeitig aussetzte. Die Aussetzer überbrückten die Teilnehmerinnen jedoch brillant, weil sie schon nach kurzem Einstudieren die Liedtexte beherrschten, die zum Üben via CD abgespielt wurden. „Dabei sind die Lieder nicht einfach“, hatte Heike Beyer vorher gewarnt. „Du bist willkommen in meinem Leben und wenn du willst, fühl dich wie zuhaus!“, sagen die Frauen in der dritten Strophe des Liedes „Ein freundlicher Blick“.

Vor dem Einüben der Lieder hatten sich die Frauen mit Kaffee und Kuchen gestärkt, natürlich selbst gebacken. Auf dem Büffet standen Käsekuchen und Preiselbeersahne, Marmorkuchen und Stachelbeerbaiser-Torte. Nach einem angeregten Austausch ergriff Heike Beyer wieder das Wort, um über das Beispielland Frankreich zu informieren. Und siehe da: Die Technik spielte wieder mit und die Teamsprecherin konnte zu ihren Ausführungen über Frankreich auch entsprechende Fotos zeigen. Im Laufe des kleinen Vortrags erfuhren die Frauen, die im Kolpinghaus zusammen gekommen waren, einiges, dass sie noch nicht über die Nachbarn wussten. Beispielsweise, dass im Nachbarland nur halb so viele Menschen pro Quadratkilometer wohnen wie in Deutschland. Oder, dass dort 200 000 bis 400 000 Menschen ohne gültige Dokumente leben.