Neuenrade.

Eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung mit Fahrten und Freizeiten und dabei noch etwas Gutes tun – klingt gut. Und trotzdem beklagt die Jugendfeuerwehr Neuenrade Nachwuchsmangel.

Karsten Runte von der Freiwilligen Feuerwehr in Neuenrade sieht mehrere Gründe: „Besonders die langen Schultage sind nicht gerade förderlich für unsere Arbeit. Wenn die Jugendlichen bis 16 Uhr in der Schule sind, haben sie abends weniger Lust, noch etwas zu unternehmen“, sagte der Leiter der Neuenrader Feuerwehr im Gespräch mit dieser Zeitung. Auch die sich ändernde Freizeitgestaltung führe zu weniger jungen Feuerwehrleuten. Oftmals finde diese hauptsächlich vor dem heimischen Computer statt, so Runte weiter.

Freizeiten und Filmabende

Aktuell sind 19 Jugendliche in der Jugendfeuerwehr aktiv. Sie treffen sich zweimal im Monat, jeweils mittwochs von 18 bis 20 Uhr. Ideal sei eine Anzahl von 25 bis 27 Jugendlichen, um sie gleichmäßig in Gruppen und Züge einteilen zu können, sagte Runte. Ab zehn bis zwölf Jahren könnten sowohl Jungen als auch Mädchen der Feuerwehr beitreten. Mit praxisnahen und interessanten Tätigkeiten würden die Jugendlichen dann auf ihre Tätigkeiten bei der Feuerwehr vorbereitet werden. Auch der Spaß komme dabei nicht zu kurz. Ausflüge in Kletterparks, mehrtägige Freizeiten, Filmabende und Besuche in den großen Feuerwehrstationen des Ruhrgebiets wurden unternommen.

Studium oder Arbeitsplatzwechsel

Mitbringen sollten die Jugendlichen die Bereitschaft, gemeinschaftlich etwas zu unternehmen, und eine gewisse Zuverlässigkeit. Fitness sei erstmal weniger wichtig. „Dafür sorgen die Jugendlichen schon selbst, wenn die Prüfungen zur Aufnahme in die Erwachsenen-Feuerwehr bevorstehen“, meinte Runte.

Wichtig sei die Jugendfeuerwehr für die Nachwuchsgewinnung der Freiwilligen Feuerwehr. „Ich bin froh, wenn fünf von zehn Jugendlichen, die mit zwölf Jahren beginnen, im Alter von dreißig noch dabei sind“, rechnet Runte vor. Und die Quote würde weiter sinken. Gründe seien vor allem Umzüge aufgrund eines Studiums oder Arbeitsplatzwechsels.