Nachrodt-Wiblingwerde.

In einem Essener Krankenhaus ist am Freitag der langjährige Pfarrer der St. Josef-Gemeinde Nachrodt, Heinz Skiba, gestorben. Skiba war vier Tage zuvor 76 Jahre alt geworden.

25 Jahre seines Priesterlebens verbrachte Skiba, der in den 1960er Jahren bei Professor Dr. Josef Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI., studierte, in Nachrodt. Der stille, eher philosophische Mensch, der Marc Chagall liebte und in religiösen Texten versinken konnte, erwarb sich in seiner Gemeinde viele Sympathien. Der Theologe, dem nie ein lautes Wort entfuhr, war aber nur die eine Seite des Menschen Heinz Skiba. Die andere war die des Baumeisters, in dessen Ära die Neugestaltung des Innenraumes der St. Josef-Kirche fiel, der das Dach des Gotteshauses mit echtem Schiefer verkleiden ließ und seine Gemeinde mit weiteren vorausschauenden Maßnahmen vor Kosten bewahrte. Auch das Pfarrhaus wurde in diesen Jahren erbaut.

Beisetzung auf katholischem Friedhof in Einsal

Im Sommer 2004, kurz nach seinem 40-jährigen Priesterjubiläum, erlitt Skiba dann einen Schlaganfall, an dessen Folgen er zwei Jahre lang litt. Bischof Felix Genn versetzte ihn daraufhin mit 67 Jahren in den Ruhestand – und nach Gelsenkirchen. Der Abschied von Nachrodt fiel beiden Seiten schwer, dem Pastor ebenso wie der Gemeinde. Es floss so manche Träne.

Nach seinem Umzug ins Ruhrgebiet, wo er früher schon 18 Jahre lang in verschiedenen Gemeinden tätig gewesen war, erlitt Heinz Skiba einen weiteren Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr wirklich erholte. Zuletzt lebte er in einem Pflegeheim in Essen.

Auf eigenen Wunsch wird Heinz Skiba nun am Freitag auf dem katholischen Friedhof in Einsal in einem Priestergrab beigesetzt. Zuvor findet ab 11 Uhr in der St. Josef-Kirche das Requiem statt. Bereits am Donnerstag können sich die Katholiken aus der Doppelgemeinde von ihrem ehemaligen Pfarrer verabschieden: Um 19 Uhr beginnt eine Totenvesper, während der der Sarg mit dem Verstorbenen in der Kirche aufgebahrt wird.