Berlin. . Thomas Arslans Film ist der einzige deutsche Beitrag im Berlinale-Wettbewerb. Hauptdarstellerin Nina Hoss konnte im vergangenen Jahr einen Silbernen Bären für ihre Schauspiel-Leistung mit nach Hause nehmen. Und auch Regisseur Arslan ist bei der Berlinale kein Unbekannter.
Mit Thomas Arslans "Gold" ist am Samstag der erste deutsche Film in das Rennen um den Goldenen und die Silbernen Bären eingezogen. Der Film mit Nina Hoss spielt in Kanada im Sommer 1898: Eine Gruppe deutscher Einwanderer macht sich auf den Weg in den hohen Norden. Sie wollen ihr Glück auf den Goldfeldern in Dawson suchen, haben aber keine Vorstellung davon, welche Strapazen sie auf der 2500 Kilometer langen Reise erwarten. Unsicherheit, Kälte und Erschöpfung zerren an den Nerven der Männer und Frauen. Die Konflikte eskalieren.
Arslan ist kein Neuling bei der Berlinale: Mit den Filmen "Ferien" und "Im Schatten" war er schon 2007 im Panorama und 2010 im Forum der Berlinale vertreten. Aber auch Hoss ist für das Berlinale-Publikum keine Unbekannte: Im Vorjahr gewann sie für ihre Hauptrolle in Christian Petzolds "Barbara" den Silbernen Bären als beste Hauptdarstellerin. Petzold gewann den Silbernen Bären für die beste Regie.
In Berlin wurde für das Wochenendeerneut internationale Prominenz erwartet. Regisseur Fredrik Bond wollte "The Necessary Death of Charlie Countryman" mit Shia LaBeouf, Evan Rachel Wood und Mads Mikkelsen im Wettbewerb vorstellen.
Dritter Beitrag im Wettbewerb ist der russische Film "A Long and Happy Life" von Boris Khlebnikov. Die Geschichte aus der russischen Provinz ist als existenzielles Menschheitsdrama inszeniert: Sascha bewirtschaftet engagiert die Hinterlassenschaft einer ehemaligen Kolchose. Plötzlich wollen Provinzbeamte ihn mit einer lukrativen Abfindung überreden, seine Farm aufzugeben. Sascha will sich dem Sumpf aus Korruption und Habgier jedoch nicht ergeben und riskiert dabei alles, was ihm wertvoll und wichtig ist.
Anne Hathaway soll etwas Hollywood-Glanz nach Berlin bringen
In der Sektion Berlinale Special sollte Tom Hoopers "Les Misérables" gezeigt werden. Von der hochkarätigen Besetzung mit Hugh Jackman, Russell Crowe, Amanda Seyfried und Anne Hathaway wird jedoch nur Hathaway am roten Teppich in Berlin erwartet. Oscar-Preisträger Hooper ("The King's Speech") adaptierte für den Film das berühmte Bühnenmusical, dessen Handlung auf dem 1862 veröffentlichten Roman von Victor Hugo basiert. Die Hollywoodstars singen ihre Parts in dem Film selbst.
Am Samstagabend wurde bei der traditionellen Cinema-for-Peace-Gala künstlerisches und gesellschaftliches Engagement gegen Antisemitismus gewürdigt. Zu der Veranstaltung wurden im Waldorf Astoria Hotel in Berlin nationale und internationale Persönlichkeiten aus Politik, Film und Fernsehen erwartet. Unter anderen erhält Hollywood- Schauspielerin Charlize Theron einen Ehrenpreis für ihren Einsatz gegen HIV-Infektionen in Afrika. Darüber hinaus werden die deutsche Schauspielerin Veronica Ferres sowie die ehemalige Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, für ihr Engagement gegen Antisemitismus und Fremdenhass ausgezeichnet. "Cinema for Peace" ist unabhängig von der Berlinale, die Gala in Berlin findet aber seit Jahren parallel zur Berlinale statt. (dapd)