Dorsten. .

Der Schneefall am Morgen hat die Autofahrer der Lippestadt kalt erwischt: In Dorsten und rund um die Stadt ging am frühen Morgen auf den Straßen gar nichts mehr.

Die Zu- und Abfahrten Dorsten-West auf die A31 waren durch quer stehende Lastwagen ebenso blockiert wie die Auffahrten auf die A52 am Schwatten Jans. Auf der A31 stauten sich die Autos zwischen Dorsten-West und Lembeck auf bis zu 15 Kilometern, berichtet Ralf Schröder von der Polizei Münster.

In der Innenstadt hatten sich an neuralgischen Stellen Lastwagen quer gestellt oder fest gefahren, etwa in der Senke an der Vestischen Allee nahe Globus, an der Kreuzung vorm Busbahnhof und auf der Gahlener Straße. Ruckzuck waren alle Hauptstrecken dicht, wenig später auch sämtliche Schleichwege verstopft. Der Rückstau aus der Innenstadt ging übers Gemeindedreieck hinaus bis weit nach Holsterhausen hinein.

Zusätzliches Problem an diesem vereisten Morgen: Die Streu- und Räumfahrzeuge des Entsorgungsbetriebes kamen auf den verstopften Straßen ebenfalls nicht mehr durch. Um fest sitzende Lastwagen wieder flott und Straßen frei zu bekommen, mussten Mitarbeiter oft von Hand streuen.

Auch im öffentlichen Nahverkehr ging nicht mehr viel. Vestische-Sprecher Reimund Kreutzberg: „Die Lage war katastrophal. Viele Busse kamen nicht mehr vorwärts. Wir haben den Fahrern irgendwann gesagt, sie sollen einfach stehen bleiben und warten.“ Auch wurden einige Busse in Unfälle verwickelt. Es blieb aber bei Blechschäden.

Einige fest sitzende Pendler stiefelten am Morgen vom Busbahnhof in die nahe Polizeiwache und wollten eine schriftliche Bestätigung, dass die Busse nicht fahren. Ging natürlich nicht. „Da hätten wir viel zu tun gehabt“, lacht Wachleiter Wolfgang Pluta.

Mehrfach hat es am Morgen auch auf den Straßen gekracht. Verletzt wurde allerdings niemand. Es blieb bisher bei Blechschäden. Bis zum Mittag zählte die Polizei in Dorsten drei kleinere Unfälle. Im gesamten Kreisgebiet waren es 56, berichtet Polizeisprecherin Ramona Hörst. Geschätzter Schaden: 70 000 Euro.

Dass der Niederschlag so heftige Auswirkungen auf den Verkehr hatte, erklären Fachleute mit einer besonderen Konstellation: Der sehr feuchte Schnee traf auf extrem kalten Boden und bildete sofort Glatteis. Ergebnis: Chaos in Dorsten.

Gegen Mittag entspannte sich die Lage deutlich. Leider: Um Schneemänner zu bauen, war die weiße Pracht da schon wieder zu patschig.