Herscheid. .

„Eine richtige Erfolgsstory ist der Dorfladen noch nicht.“ Ein halbes Jahr nach der Eröffnung des Hüinghauser Dorfladens läutet der Aufsichtsratsvorsitzende der Genossenschaft, Robert Lützenkirchen, die Warnglocke. Und die beiden Vorstandsmitglieder Anna Schulte und Bettina Winkelmeyer appellieren in einem Brief an alle Genossenschaftsmitglieder, im Dorfladen einzukaufen und dadurch dessen Erhalt zu sichern.

„Wenn jedes Mitglied einmal in der Woche für 20 Euro einkauft, ist der Erhalt unseres gemeinschaftlichen Projekts mehr als gesichert“, schreiben Anna Schulte und Bettina Winkelmeyer. Die Voraussetzungen sind im Dorfladen vorhanden. Das Warensortiment umfasst den täglichen Grundbedarf an Lebensmitteln, darüber hinaus nützliche Haushaltshelfer. Die Preise findet Winkelmeyer wettbewerbsfähig: „Zwei bis drei Euro pro Wocheneinkauf bezahle ich hier mehr als im Supermarkt.“

Das weiß auch Ursula Leukroth zu schätzen. „Als ehemalige Hüinghauserin halte ich es für meine Bürgerpflicht, hier einzukaufen“, sagt die pensionierte Lehrerin der Grundschule Hüinghausen, die heute in Plettenberg wohnt. Sie ist Stammkundin im Dorfladen und liebt das sympathische Ambiente.

Geringe Personalkosten

„Unsere Stammkunden kommen auch aus den Nachbarorten“, berichtet Bettina Winkelmeyer, „gefühlt sogar mehr als aus dem Dorf selbst.“ Die Hüinghauser dächten vielleicht, der Dorfladen laufe sowieso gut, auch ohne sie.

„Der Umsatz reicht bisher nicht aus“, stellt Robert Lützenkirchen unmissverständlich fest. Der frühere Sparkassenvorstand zieht nach dem ersten halben Jahr das Resümee: „unbefriedigend“. „Unser Ziel war ein monatlicher Umsatz von 20 000 Euro. Damit wären die Kosten gedeckt. Bei etwa 1000 Einwohnern sollte der Bedarf da sein.“ Die Personalkosten halte man so gering wie möglich: Eine Vollzeit und eine Teilzeitkraft, dazu Ehrenamtliche bedienen die Kunden, helfen bei der Warenannahme.