Schalksmühle.
Eine Frau, ein Wort. Ja und Nein. Eine Frau, viele Wörter. Viele Wörter, das sind Geschichten, das sind Bücher, das ist ein Verlag. Der Verlag heißt Pomaska-Brand-Verlag. Dahinter steht Sigrid Pomaska. Sie steht dazu mit ihrem Wort: „Ich veröffentliche nur, was ich hieb- und stichfest vertreten kann.“ Damit hat sie Erfolg. Der Verlag in Holthausen hat sich etabliert. Die Geschäfte laufen gut.
Seit 2010 ist Sigrid Pomaska Vollzeitverlegerin. Ihr Geschäftsmodell: Kleine Auflagen, bis zu 500 Exemplare auf einen Schlag. Das ist rentabel. Keine Ladenhüter im Regal und ein kleines übersichtliches Lager. „Wir drucken und binden selbst“, nennt die Verlegerin ihr Markenzeichen. Die Flexibilität sei ein wesentlicher Faktor für den Erfolg.
Die Autorinnen und Autoren werden vom Verlag komplett versorgt: Lektorat, Layout und Titelbild, Druck und Buchbinderei, alles aus einem Haus. Sigrid Pomaska kann das alles. Sie ist Allrounderin. Ihr Prinzip heißt Learning by Doing. Sie hat auch einen Buchbinder-Lehrgang besucht. Doch das Binden überlässt sie in der Regel ihrer Mitarbeiterin, die dieses Handwerk gelernt hat. „Sie macht es toll“, sagt die Chefin. Sie setzt auf die manuelle Arbeit im kleinen Verlagshaus und schätzt die „überzeugenden Ergebnisse“.
Gitarrenschule ein Verkaufshit
Die Bücher sind keine 08/15-Produkte. Sie tragen die Handschrift der Verlegerin. Sigrid Pomaska hat den Verlag entwickelt. Die Anfänge waren schwer. Der Grundstein war eine gemeinsame Firma mit ihrem Bruder und ihrem Schwager. Sie hat die Gesellschaft übernommen, viel Arbeit investiert und neue Schwerpunkte gesetzt. Sie hat die Offset-Druckerei aufgegeben, den Bereich Werbung reduziert und ist immer weiter in Richtung Verlag marschiert. Der erste große Erfolg gelang mit der Gitarrenschule ihres Bruders, einem echten Verkaufshit. „Guitar-TV“ von Reinhold Pomaska hält sich seit mehreren Jahren an der Spitze der Gitarrenbücher.
Schritt für Schritt kam der Erfolg. Die Verlegerin: „Jetzt konnte ich die Richtung selbst bestimmen.“ Sie stellte ihr Programm zusammen – „ein Programm nach meinen Wünschen und Vorstellungen“. Esoterik, Mystik, Spiritualität, Religion, das war die fabrica libri.
Das Spektrum ist größer geworden. Jetzt gehören auch belletristische Bücher zum Sortiment. Eine feste Größe ist z.B. der Halveraner Autor Werner Sinnwell. Sein neuestes Buch heißt „Es war die Nachtigall“. Es sei schwierig, in dem Bereich Belletristik Fuß zu fassen, weiß Sigrid Pomaska mit Blick auf das große Angebot. Unter guten Vorzeichen stehen dagegen Romane zu aktuellen Themen mit Sachbuchanteilen. Ein Beispiel: Anna Palinski, Mein Leben gehört mir. Gute Erfolgsaussichten bestehen auch für Sachbücher mit Nischenthemen.
Sigrid Pomaska lächelt. Nein, der Verlag bereitet ihr keine Kopfschmerzen. Der Verlag ist gesund. Die Seiteneinsteigerin hat sich ihren Platz in der Verlagswelt erobert. Das kann sich sehen lassen. Seit sechs Jahren stellt sie regelmäßig auf der Frankfurter Buchmesse aus.
Im März wird sie die Fantasy-Reihe „Avaninian“ auf der Leipziger Buchmesse vorstellen.