Nachrodt-Wiblingwerde. .

Nach einem feuchtfröhlichen Abend setzte sich ein 21-jähriger Nachrodt-Wiblingwerder hinter das Steuer seines BMW und gab Gas. Die Fahrt endete in der Leitplanke. Jetzt saß er wegen seiner Promillefahrt auf der Anklagebank.

Kurz vor Mitternacht stieg der Azubi am 23. November in sein Auto. Auf der Wiblingwerder Straße verlor er dann die Kontrolle über den Wagen, krachte zunächst in die Leitplanke auf der einen und dann in die auf der gegenüberliegenden Seite. Dabei verursachte er an den beiden Leitplanken einen Schaden von rund 2500 Euro. Das Ganze hatte weitere böse Folgen: Zwar wurde er nicht schwer verletzt und sein Auto wies lediglich Streifschäden auf, der Unfall brachte allerdings ans Licht, dass der 21-Jährige zuvor zu tief ins Glas geschaut hatte. Ein Test bescheinigte ihm 1,21 Promille Alkohol im Blut. Damit war sein Führerschein weg.

Vor dem Amtsgericht versicherte der Verteidiger des jungen Nachrodt-Wiblingwerders jetzt, dass der Unfall nicht nur auf den Alkohol zurückzuführen sei. Sein Mandant habe versucht, einem Reh auszuweichen. Hinzu sei eine nasse, glitschige Fahrbahn gekommen. Der junge Mann sei zwischen 100 und 120 Stundenkilometer schnell gewesen. Sicherlich, so räumte der Anwalt ein, hätte es der 21-Jährige besser wissen müssen.

Der Staatsanwalt kannte kein Pardon: Der Angeklagte hätte mit so etwas rechnen und vorausschauend fahren müssen. Er habe fahrlässig gehandelt. Das Gericht sah das nicht anders und verurteilte den alkoholisierten Unfallfahrer wegen fahrlässiger Straßenverkehrsgefährdung zu 50 Tagessätzen à 15 Euro Geldstrafe inklusive acht Monaten Sperrfrist zur Neuerteilung einer Fahrerlaubnis.

In der Urteilsbegründete redete Richter Dirk Reckschmidt Tacheles: Reh hin oder her - der Nachrodt-Wiblingwerder sei in der Novembernacht geheizt. „Das sollte Ihnen eine Lehre sein.“