Herscheid. .
„Du warst uns ein phantastischer Vorsitzender“, machte Dr. Klaus Hüttebräucker dem scheidenden Vorsitzenden des MGV Constantia Karl Otto Wiegelmann klar: „Du musst demnächst nicht jede Chorstunde vom Hochsauerland nach Herscheid kommen, aber alle 14 Tage kann man von Dir verlangen“.
Nach 24 Jahren Vorstandsarbeit, davon neun als Vize und neun als Constantia-Chef kandidierte Wiegelmann nicht mehr. „Ihr wisst alle, dass ich die Arbeit nicht gescheut habe“, erinnerte er an 12 Konzerte, Festschriften, Picknicks und Veranstaltungen unter seiner Federführung. Dankbar war wohl jeder, dass er 225 Lieder durchgesehen, geordnet und alphabetisch und numerisch im PC aufbereitet hat. In seiner Amtszeit habe er versucht, den Schwund aktiver Sänger aufzuhalten. „Leider hat uns auch modernes Liedgut keine jüngeren Sänger beschert“. Der Chor hat 23 aktive und 67 passive Mitglieder.
Friedrich-Wilhelm Taaks wurde zum neuen Vorsitzenden gewählt. „Sänger vermehren sich nicht automatisch. Wir müssen aggressiv aktiv werden. Wir können in dieser Formation keine fünf Jahre mehr bestehen“, rief Taaks dazu auf, überall Herscheider für das Singen zu interessieren. „Wir gehen keinen rosigen Zeiten entgegen“. Er hoffe, dass bei einem offenen „Singen im Mai“ für alle Bürger im Bürgersaal zum 135. Chorjubiläum, ein Projektchor entsteht, aus dem neue Sänger rekrutieren. Auch Vize-Dirigent Siggi Bruns, der schon den katholischen Projektchor gründete, stimmte zu: „Ein gemischter Projektchor ist immer ansprechender als einer, der jede Woche probt“.
Die Diskussion zeigte, dass die nächsten Jahre nicht leicht werden. „Wie lange können unsere Frauen noch auf dem Picknick helfen?“ Gerd Kettling fragte: „Warum bitten wir nicht unsere Kinder um eine passive Mitgliedschaft und sie treten vielleicht später in den Chor ein“.