Dorsten. .

Deutschlands größtem Getränkehersteller steht ein Arbeitskampf ins Haus. Und auch am Dorstener Coca-Cola-Standort mit aktuell rund 220 Mitarbeitern dürfte am kommenden Montag ab 6 Uhr wohl gestreikt werden. Zu einem Warnstreik hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätte (NGG) ihre Mitglieder aufgerufen.

Aktuell liegen die Forderungen der Gewerkschaft und die Angebote der Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG (CCE) noch derart weit auseinander, dass es seit Montag deutschlandweit bereits erste Warnstreiks gegeben hat. An mehreren Produktionsstandorten standen über Stunden die Bänder still, Schreibtische blieben unbesetzt, Ware wurde nicht ausgeliefert. „Über 1700 Beschäftigte haben sich allein in den ersten drei Tagen daran beteiligt“, so der stellvertretende NGG-Vorsitzende Claus-Harald Güster, der die achtköpfige Tarifkommission ab nächsten Mittwoch in Berlin in die dritte Verhandlungsrunde führen wird.

NGG fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um sechs Prozent und lehnt vor allem die von Arbeitgeberseite geforderte weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit strikt ab. NGG-Bezirksgeschäftsführerin Yvonne Sachtje: „Dann hätte man streng genommen fast rund um die Uhr parat zu stehen.

Garantierte Übernahme

Die Position von Coca-Cola ist eine andere. „Anfang Dezember haben wir ein sehr gutes Angebot für einen neuen Tarifvertrag gemacht“, so Sprecherin Stefanie Effner. Hauptbestandteile: eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 2,5 Prozent für 2013, eine weitere (2%) für 2014. „Zudem bieten wir eine zusätzliche Sonderzahlung abhängig vom wirtschaftlichen Erfolg unseres Unternehmens, eine garantierte Übernahme von Auszubildenden für zwölf Monate, eine Erhöhung des Arbeitgeberbeitrages in die betriebliche Altersvorsorge sowie die Möglichkeit der Altersteilzeit in Fortschreibung der bisherigen Regelung.“

Zugesagt sei zudem die Erhöhung der monatlichen Ausbildungsvergütung ab 2013 um 100 Euro, auch sei man bereit, über eine weitere Beschäftigungssicherung zu verhandeln. Die flexiblere Arbeitszeitregelung müsse sein, da das Getränkegeschäft stark von Saison, Wetter oder Aktionen des Handels abhänge.

Ob bei Nichteinigung mitunter auch Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen, vermag Gewerkschafterin Yvonne Sachtje nicht zu sagen. 2009 etwa wurde die Produktion in Münster eingestellt. Seinerzeit wechselten 25 Mitarbeiter nach Dorsten. Vor einem Jahr investierte Coca-Cola in Dorsten rund neun Millionen Euro.