Lüdenscheid. .

Der Wanderparkplatz an der Klamer Brücke über die Verse, zugemüllt mit blauen Säcken, offenbar aus einer Renovierung – das darf doch nicht wahr sein, ärgert sich Ulrich Grebe am WR-Lesertelefon. Und damit nicht genug: Die „Müllhalde“ liegt auch noch in einer ausgewiesenen Wasserschutzzone, sagt Ralf Stötzel, beim Ruhrverband Betriebsgruppenleiter für Verse- und Fürwiggetalsperre. Er hat das Lüdenscheider Ordnungsamt alarmiert.

Jetzt soll der STL ran, um das gute Dutzend Säcke zu entsorgen. „So eine große Anzahl – das kommt äußerst selten vor“, weiß Stötzel. Zum Glück. „95 Prozent der Talsperren-Besucher verhalten sich nämlich ordentlich.“ Sicher: Da steht dann schon mal ein Müllsack oder eine ausrangierte Mikrowelle herum. Aber so etwas, so Stötzel, entsorgen die Kollegen vom Ruhrverband spätestens freitags bei ihrer sogenannten „Müll-Tour“.

Die Augen offen halten

Und auch bei den beiden „Pegel-Touren“ montags und donnerstags haben Stötzels Kollegen nicht nur den aktuellen Wasserstand im Blick, sondern halten auch in anderer Hinsicht die Augen offen: Sind die Rundwege noch überall in Ordnung? Das Geländer nicht kaputt? Oder die Ruhebänke? Steht irgendwo aus irgendwelchen Gründen ein einsames Auto herum? Und natürlich: immer wieder dieser Müll.

Die blauen Säcke müssen wohl in der Nacht zum vergangenen Montag auf dem Parkplatz gelandet sein, vermutet Ralf Stötzel – abgestellt direkt unter den Info-Tafeln zur Versetalsperre. Inhalt: vorwiegend Tapetenreste. „Eigentlich ein Fall für den STL-Recyclinghof“, findet Stötzel – „da hätten man das problemlos abgeben können.“

Aber offenbar scheut der Verursacher die Gebühren. Denn nicht alles ist gratis, was man auf dem STL-Gelände, Am Fuhrpark 14, abgibt. Das dreckige Dutzend Säcke von der Verse, schätzt STL-Mann Andreas Fritz, hätte als „Hausmüll“ wohl 30 Euro gekostet. Laut Fritz verlangt der STL 15,80 Euro für einen halben Kubikmeter abgelieferten Hausmüll – das entspricht in etwa einer typischen Kofferraum-Ladung.

Wenn jetzt der STL die sogenannte „Wilde Kippe“ an der Verse beseitige, so Fritz weiter, werde „die Allgemeinheit belastet“. Die Kosten der Entsorgung stecken nämlich in der normalen Abfallentsorgungsgebühr: Allein rund 660 000 Euro aus den Gebühren-Einnahmen kalkuliert der STL 2013 für die Beseitigung wilder Kippen – mit durchschnittlich 450 Tonnen Müll im Jahr. Die Extratouren der STL-Müllwerke seien eben besonders teuer, so Fritz.