Lüdenscheid. .

„Heute jährt sich der Tag der Revolution zum zweiten Mal. Das ist kein Tag der Freude, sondern der Trauer“, sagt Hussam Afifi, in Ägypten geboren, und seit Jahrzehnten Wahllüdenscheider.

Am 25. Januar 2011 begannen in den großen Städten Ägyptens Demonstrationen, die am Freitag dem 28. Januar, bezeichnet als „Tag des Zorns“, einen ersten Höhepunkt erlebten. Die Revolution war Teil des „Arabischen Frühlings“. Nach dem Rücktritt von Staatschef Husni Mubarak fanden 2012 freie Präsidentschaftswahlen statt.

Am 24. Juni 2012 wurde das Ergebnis bekanntgegeben: Mohammed Mursi wurde demzufolge mit 51,7 Prozent der gültigen Stimmen zum Präsidenten gewählt.

Gestiegene Preise

Seit Juni 2012 wird von der Verfassunggebenden Versammlung, in der Muslimbrüder und Salafisten eine Mehrheit der 100 Sitze haben, eine neue Verfassung erstellt. Dessen Entwurf wird jedoch von Nichtregierungsorganisationen wie Human Rights Watch kritisiert, da viele Rechte (wie Frauenrechte oder der religiösen Minderheiten) durch Einschränkungen und vage Formulierungen zerstört werden.

Hussam Afifi: „Viele Ägypter sind der Meinung, dass es noch schlechter geworden ist.“ Nur ein Beispiel seien die gestiegenen Preise für Grundnahrungsmittel. Viele kleine Unternehmen hätten inzwischen geschlossen. Besonders betroffen seien Unterschicht und Mittelstand. „Die Wirtschaft geht den Bach runter.“ In vielen Teilen der Bevölkerung werde kritisiert, dass die Islamisten alles kaputt machen würden. Hussam Afifi rechnet damit, dass es in naher Zukunft eine Hungerrevolution geben wird. Auch heute – am Jahrestag der Revolution – rechnen viele Ägypter mit Protesten und Ausschreitungen.