Hardt. .
Facebook. Die Kommunikationsplattform im Internet der heutigen Jugend. Den richtigen Umgang mit sozialen Netzwerken sowie dem Internet allgemein will die St. Ursula-Realschule ihren Schülern vermitteln. Dazu holt sie sich jetzt externes Fachwissen ins Haus. Medien-Trainer Johannes Wentzel wird in neun Klassen der Jahrgangsstufen sechs bis zehn über Chancen und Gefahren der neuen Medien informieren.
Die Schüler-Qualifikation, die mit Unterstützung der Pelz-Anfelder-Stiftung stattfindet, ist aber nur ein Bereich. Schulleiter Lambert Suwelack legt Wert auf einen ganzheitlichen Ansatz. Und dazu gehören auch die Eltern und Lehrer. Bei der Eltern-Bildung wird die Schule von der Initiative Eltern + Medien des Grimme Instituts unterstützt.
Digitale Lebenswelt
Facebook. „Es ist unrealistisch, dass die Jugendlichen dort rausgehen. Es gehört einfach zu ihrer digitalen Lebenswelt“, sagt Johannes Wentzel. Was fehle, so der Experte, sei die kritische Distanz. In seinem doppelstündigen Medientraining gehe es gerade bei den jüngeren Schülern vorrangig darum, ein gewisses Verständnis für das Internet und Facebook zu entwickeln. „Die Kinder sind oft mit der Macht des digitalen Instruments überfordert“, so seine Erfahrungen.
Sie wissen nicht, „was erlaubt ist und was verboten“. Was sind beispielsweise Persönlichkeitsrechte und was Urheberrechte? Darf ich einen Film aus dem Internet kostenlos herunter? Fragen, mit denen sich viele Kinder nicht beschäftigen.
Und ihre Eltern auch nicht. Gerade das sei das Problem, so Schulleiter Suwelack. Vielfach kennen sich die Mütter und Väter auch nicht aus. „Und zum Beispiel Facebook verbieten, bringt nichts“, sagt Johannes Wentzel. Lieber sollten die Eltern mit ihren Kindern im Dialog bleiben. Sie sollten versuchen nachzuvollziehen, was den Nachwuchs so an sozialen Netzwerken und anderen Inhalten fasziniere. Die wichtigste Botschaft, die Eltern ihren Kindern vermitteln könnten, so Wentzel: Denk’ nach, bevor du was ins Netz stellst.
Das Netz vergisst nie. Diesen Spruch müssen sich die Mädchen und Jungen verinnerlichen. Alles, was man im Internet preisgibt, kann einen eines Tages wieder einholen. „Wir haben einmal von einem Foto eines Mädchen gehört, das nicht so vorteilhaft war“, sagt Schulleiter und Informatik-Lehrer Lambert Suwelack. Das Bild verschwand schnell wieder von der Facebook-Seite der Schülerin.
Jetzt schon ein wichtiges Thema: Cyber-Mobbing. Dem müsse sich jede Schule stellen, so Suwelack. Auch hier gelte es, die Schüler zu sensibilisieren und aufzuklären.
Denn eins ist klar: Die neuen Medien gehören zur jungen Generation. Mit ihren Risiken, aber auch mit ihren Chancen. Die Risiken gilt es zu minimieren, die Chancen hervorzuheben.