Schwerte. .
Als sein Mitbewohner im Urlaub war, erwies sich ein 27-jähriger Schwerter als echter Kumpel: Selbstlos übernahm er die Drogenschäfte des Reisenden. Dann verschwand der Erlös und aus ehemaligen Freunden wurden Feinde. Nun musste er sich wegen Beihilfe zum Drogenhandel und gefährlicher Körperverletzung vor dem Hagener Amtsgericht verantworten.
Im Juli 2011 machte der Mann, der in Schwerte offenbar lukrative Drogengeschäfte laufen hatte, Ferien. Was lag da näher, als den Mitbewohner als Vertretung zu beauftragen? 400 Gramm Marihuana und eine Liste mit Preisen sowie Kunden ließ er dem 27-Jährigen da. Der lieferte brav aus und kassierte das Geld für den Urlauber. Dann der Fehler: Um das Drogengeld sicher zu bunkern, vergrub er es in einem Garten. Als er jedoch wieder nachschaute, waren die 1300 Euro weg. Obgleich der Schwerter das „verlorene“ Geld in Raten abstotterte, kam es zum Streit, der Mitte September 2012 in einer Prügelei endete. Offenbar bekam der 27-Jährige von seinem einstigen Kumpel einen Aschenbecher an den Kopf geworfen, griff selbst zum Knüppel und schlug zu. Sein Gegner zog sich blutende Wunden und Prellungen zu. Vor Gericht legte er die Karten auf den Tisch: „Es stimmt alles.“ Mittlerweile habe er mit Drogen nichts mehr zu schaffen, habe Schwerte und der alten Szene den Rücken gekehrt.
Seine eher untergeordnete Rolle bei dem Drogenhandel, das Geständnis und der Umstand, dass er den gesondert verfolgten Ex-Kumpel quasi ans Messer lieferte, wirkten sich zu seinen Gunsten aus. Das Gericht verurteilte ihn, der außerdem zuvor nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten war, zu einem Jahr und vier Monaten Haft auf Bewährung.