Lünen. . Besonders Hunde mit kurzen Haaren leiden bei dem Winterwetter – vor allem, wenn ihr Herrchen auf der Straße lebt. Tierschützer appellieren nun an die Übernachtungsstellen, Hunde mit aufzunehmen. In Lünen sind trotz der Minusgrade noch Plätze frei in der Notschlafstelle.

Seit Tagen halten die Minusgrade an, der gefallene Schnee will nicht so recht wegtauen. So belastend das für viele auch ist – Wohnungslose trifft es noch viel härter. Die Tierschutzorganisation Peta hat nun einen Appell veröffentlicht, mit dem sie die Betreiber von Notschlafstellen oder anderen Übernachtungsplätzen für Wohnungslose dazu auffordert, auch die Hunde der Betroffenen aufzunehmen. „Besonders Hunde mit sehr kurzem Fell sind bei klirrender Kälte und Nässe gefährdet“, heißt es in dem Aufruf.

Und: „Es ist nicht auszuschließen, dass hilfsbedürftige Menschen auf einen warmen, lebensrettenden Schlafplatz verzichten, weil sie ihren Begleiter nicht im Freien lassen wollen“, sagt Carola Schmitt von Peta. Auch in Lünen sind Wohnungslose vom Wetter betroffen, mitunter auch Menschen, deren Hund zu den letzten sozialen Kontakten überhaupt zählt, wie Pfarrer Ulrich Klink sagt. Klink ist außerdem Vorsitzender des Vereins „Dach über dem Kopf“. Laut Klink übernachten zurzeit rund drei bis fünf Leute pro Nacht in der Übernachtungsstelle in Lünen.

„Um neun Uhr morgens müssen die Leute raus“, sagt Klink, „ab 18 Uhr dürfen sie wieder rein.“ Ob ein Hund ebenfalls übernachten dürfe, müsse in jedem Einzelfall entschieden werden. Es gebe „gewisse Duldungsstrategien“ und: „Man kennt seine Pappenheimer.“ Zurzeit gebe es aber niemanden mit Hund, der übernachten wolle. Das ist ein Hinweis auf ein altbekanntes Problem im Bereich Wohnungslosenhilfe – Hunde sind in vielen Übernachtungsstellen nicht gestattet und deshalb sucht mancher Obdachloser erst gar keine Notschlafstellen auf.

Wie wichtig die Hunde für manchen Wohnungslosen sind, skizziert Klink: „Für manchen sind sie der letzte soziale Bezugspunkt. Wenn sie für den Hund sorgen, müssen sie auch ein Stück weit für sich selbst sorgen.“