Unna. .

Lange ausverkaufte Hallen, stehende Ovationen und Fans, die Tränen lachen. All das erwartet man auf den ersten Blick nicht von dem etwas runter gekommenen Rentner der am vergangenen Sonntag auf der Bühne der Stadthalle stand. Dann fällt der Name Herbert Knebel und alles ist klar. Bereits zum 14. Mal gastierte der Komiker in Unna, diesmal mit musikalischer Begleitung von Affentheater-Kollege Ozzy Ostermann.

Das dritte Soloprogamm „Ich glaub ich geh kaputt“ sorgte beim Publikum für große Begeisterung. Thema, wie auch in früheren Programmen, ist die Überforderung der älteren Generation mit den Trends der neuen Zeit. Mit satirischem Blick widmete er sich der Mode, Musik und allen voran dem Internet. Pragmatische Internetsuchen wie „Wo-gibet-ne-neue-Matratze.de“ führen dabei immerhin noch eher zum Erfolg als die Suche nach „Blasen-Probleme“. Aber Knebel ist natürlich auch sehr fortschrittlich und verkündet stolz, dass er in seiner Hochzeitsnacht das Licht anließ „Auch wenn das vielleicht ein Fehler war“. Alte Kalauer brachte Knebel mit seinem Ruhrpottcharme überzeugend rüber und auch wenn man des Öfteren sehr schnell die Pointe vorhersehen konnte, wurde trotzdem gelacht. Auch die Tanzeinlagen, bei denen wild gerockt und auch gerappt wurde, rissen das Publikum mit. Bemerkenswert war zudem die musikalische Darbietung von Gitarrist „Ozzy Ostermann“ (Georg Göbel-Jakobi) bei Tanzeinlagen und zur Pausenuntermalung, wenn bei Knebel „Das Granofink mal wieder nicht wirkt“.

Insgesamt bot sich dem Publikum ein gelungener, bodenständiger Abend. Wie man das im Pott halt so hält.

Zahlreiche Fernsehauftritte

Die Karriere von Uwe Lyko, Erschaffer der Kunstfigur „Herbert Knebel“, ist jedoch ganz und gar nicht bodenständig. Seit mehr als 20 Jahren steht er auf der Bühne und begeistert sein Publikum, wie man auch an der lange ausverkauften Stadthalle sah. Er veröffentlichte neun CDs, vier Bücher und eine DVD und ist regelmäßig im WDR bei „Mitternachtsspitzen“, „Zimmer Frei“ und ähnlichen Sendungen zu sehen.

Wer also nach dem Abend noch nicht genug hatte, kann einfach mal den WDR anschalten. Die Chancen stehen ganz gut, dass man Knebel recht bald wieder zu Gesicht bekommt.