Westhofen. . Knapp geschlagen wurde Hümpelchen auf einer Ausstellung in Dortmund. Die Supertaube kommt aus der Schlaggemeinschaft von Josef Vogler und Siegfried Kuhn.
Tauben gurren nicht nur den lieben langen Tag. Tauben gewinnen auch. Renner der Lüfte werden die Brieftauben genannt, wenn sie sich mit anderen ihrer Art vergleichen. So hat das auch „Hümpelchen“ gemacht. Geflogen, gewonnen. Heute ist die knapp dreijährige Taube aus der Schlaggemeinschaft Vogler/Kuhn ein Superstar, eine Vizekönigin. 8000 Euro hat ein Liebhaber schon für sie geboten. „Aber ich verkaufe nicht“, sagt Josef Vogler.
„Hümpelchen“ ist „eine absolute Supertaube“, erzählt Josef „Jupp“ Vogler. Fast hätte sich die Taube sogar für die Olympiade qualifiziert, am Ende aber fehlte ein Wimpernschlag. Dafür hat sie jüngst in Dortmund triumphiert. Dort fand in den Westfalenhallen die Deutsche Brieftaubenausstellung statt.
In Vaters Fußstapfen getreten
Seine Täubin mit der Ringnummer 0405-10-1000 hatte sich die Teilnahme an der „Show der Superstars“ verdient. In dieser Sonderklasse werden 24 Tauben mit besonderer Leistung aus dem ganzen Bundesgebiet ausgestellt. Die Besucher haben die Möglichkeit, per Stimmzettel die Besten auszuwählen. In diesem Klassefeld belegte die „1000“, knapp geschlagen von einem Vogel aus Süddeutschland, den zweiten Rang.
Josef Vogler ist 1984 als Taubenzüchter in die Fußstapfen seines Vaters getreten. Vorher war er, ziemlich zeitaufwändig, Fußballtrainer in Westhofen, Wandhofen und beim VfL Schwerte. Er war Mitbegründer des FC Garenfeld. „Ich war viel unterwegs“, berichtet er. Weil es ruhiger werden sollte, baute er 1984 seinen Schlag auf. 1999 hatte er genug, übergab seinen Schlag an Siegfried Kuhn, stieg 2004 aber wieder ins Taubengeschäft ein, immer unterstützt von seiner Frau Else und natürlich an der Seite seines Schlagpartners Siegfried Kuhn.
„Hümpelchen“ stammt aus eigener Zucht. „Die Mutter war ein Geschenk, der Vater kommt aus unserem Stamm“, erzählt Josef Vogler. Insgesamt finden sich 17 Zuchtpärchen in der Schlaggemeinschaft. Jedes produziert drei Gelege im Jahr.
Gut, dass Jupp Vogler die Siegertaube in ihren ersten Lebensmonaten aufgepäppelt hat. „Hümpelchen“ hatte sich nämlich den Oberschenkel gebrochen. Nach ein paar Tagen Ruhe im Strumpfsack schiente Vogler das Bein mit einem Streichholz und Isolierband. Mit Erfolg, wie man heute weiß. Die Folgen ihrer Verletzung hinderten sie nicht daran, später hervorragende sportliche Leistungen zu vollbringen.