Holzwickede. . Seit Monaten sind Arbeiter an der Massener Straße damit beschäftigt, die Hohlräume eines Tagesbruchs zu beseitigen. Sollten die Arbeiten anfangs noch 430.000 Euro kosten, könnten es jetzt 200.000 Euro mehr werden. Bei Probebohrungen, die den Erfolg der bisherigen Verfüllungen belegen sollten, wurden weitere Hohlräume gefunden.
Seit Monaten sind Arbeiter an der Massener Straße damit beschäftigt, die Hohlräume eines Tagesbruchs zu beseitigen. Hatte es im November noch geheißen, der Tagesbruch würde Kosten von rund 430.000 Euro verursachen, so muss diese Summe nun nach oben korrigiert werden. Satte 100.000 bis 200.000 Euro wird die Baustelle zusätzlich verschlingen. Der Grund: Bei Probebohrungen, die den Erfolg der bisherigen Verfüllungen belegen sollten, wurden weitere Hohlräume gefunden.
Aufgetaucht ist der Tagesbruch im August. Als erste Maßnahme wurde die Durchfahrt der Massener Straße sowohl in Richtung Opherdicke, als auch in Richtung Hauptstraße gesperrt. Die RWE als Eigentümerin der Alte Hase Bergwerksgesellschaft, die für den Abbau in dem Bereich verantwortlich zeichnet, begann mit Erkundungsbohrungen. Dabei fanden Techniker zahlreiche Hohlräume und zudem alte Schächte in etwa 15 bis 20 Metern Tiefe. Diese galt es mit Beton zu verfüllen, um die Sicherheit im Bereich Massener Straße und Holzwickeder Straße wieder herzustellen. Nach ersten Schätzungen lagen die Kosten für die Maßnahmen bei 270.000 Euro.
Gesetzter Kostenrahmen wird nicht ausreichen
Doch schnell wurde deutlich, dass der gesetzte Kostenrahmen nicht ausreichen wird. Im November wurde die Zahl nach oben, auf 430.000 Euro korrigiert. Und nun kommt noch mal ein ordentlicher Schlag drauf: „Wir gehen davon aus, dass zu den bisherigen Kosten noch einmal eine Summe im unteren sechsstelligen Bereich hinzukommt, etwa 100.000 bis 200.000 Euro“, mutmaßt Andreas Nörthen von Bergbau und Energie NRW bei der Bezirksregierung Arnsberg.
Bei Bohrungen, die den Erfolg der Verfüllungen belegen sollten, fanden die Arbeiter weitere Hohlräume. Mehr noch: „Die Hohlräume liegen nicht wie die anderen in 20 Metern Tiefe, sondern direkt unter der Oberfläche“, sagt Nörthen. Das Problem ist, dass dieser Abbau nicht in dem Kartenmaterial verzeichnet ist, das den Zuständigen vorliegt. „Sonst hätten wird dort direkt gebohrt und verfüllt“, erklärt Nörthen. Bis November hatten die Arbeiter bereits 1000 Kubikmeter Beton im Erdreich versenkt, um die Löcher zu verfüllen. Dazu waren 120 Bohrungen mit einer Gesamtlänge von 2500 Metern notwendig. Mit dieser Maßnahme sollte die Straße eigentlich zu Jahresbeginn wieder freigegeben werden. Doch nun wurden die Arbeiter von neuen Hohlräumen überrascht, die auf keiner Karte verzeichnet waren.
Illegal abgebaut oder vergessen nachzutragen
„Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten, die die neuen Hohlräume erklären“, sagt Nörthen. „Entweder dort wurde wild und illegal abgebaut, oder der spätere Abbau wurde vergessen nachzutragen.“
Auch wenn die Sperrung nun länger bestehen bleibt und die Kosten in die Höhe schießen, ist Nörthen „glücklich, dass die Löcher entdeckt wurden und sich dort nicht noch ein Unfall ereignet hat.“ Denn die Hohlräume liegen zum Teil noch genau unter der Massener Straße. Gebäude sind bislang nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. „Und wir gehen auch nicht davon aus, dass jemand gefährdet ist“, sagt Nörthen. „Sonst hätten wir schon längst räumen lassen.“