Halver. . Johanna Schultk und Mitstudenten stellen auf Internationaler Möbelmesse in Köln aus

Alle großen Designer stellen ab Montag auf der renommierten Internationalen Möbelmesse (IMM) 2013 in Köln aus. Auch ausgewählter Nachwuchs hat dort in der Rubrik „Schools“ eine erste Chance sich und seine Ideen zu präsentieren. Eine Einladung dazu erhielten die Halveranerin Johanna Schultk sowie sieben Mitkommilitonen aus dem Fachbereich Design von der Fachhochschule (FH) Dortmund, die als „Die Gute Stube“ Designmöbel aus Pappe präsentieren.

Einfach und belastbar

Die Grundidee ist charmant: Schöne Möbel, einfach zusammenbau- und mitnehmbar, für Studenten mit wenig Geld entwerfen. Und zwar möglichst aus recyceltem und wieder recyclingfähigem Material. So fiel die Wahl auf Wellpappe für Verpackungen; und die überließen Möbelhäuser den angehenden Designern umsonst. „Die Wellenstruktur macht das Material total interessant“, findet Johanna Schultk. Wer sucht, der findet vielleicht noch einen Aufdruck auf seinem Stuhl oder Hocker (inklusive Stauraum), denen Mehrlagigkeit die notwendige Stabilität verleiht.

Steckverbindungen, ebenfalls aus Pappe, lassen Werkzeuge beim Aufbau überflüssig werden. Lediglich der Tisch verfügt über eine Holzkonstruktion als Unterbau – schließlich muss er ja besondere Belastungen aushalten. Und Johanna Schultk lässt in diesem Wohnzimmer die Lichter angehen. Die 21-jährige entwarf eine Lampe, die den Raum in ein warmes Licht taucht, das auch noch schöne Muster an die Wände sowie auf den Boden zaubert. Doch mit dem Kreieren allein ist es nicht getan. In der Metall- und Holzwerkstatt der FHS lasert sie die Pappflächen aus, schweißt die haltgebenden Ringe zusammen. „Jede meiner Lampe wäre ein einzigartiges Stück, in der fast drei Stunden Arbeitszeit stecken.“ In dem im Laufe des Jahres geplanten Verkaufs wird jedes dieser Unikate wohl 120 bis 130 Euro kosten. Denn schließlich muss eine Raum- und Objektdesignerin nicht nur pfiffige Ideen haben, sondern diese auch umsetzen und damit ihren Lebensunterhalt bestreiten.

Den Entschluss, dieses Studium zu beginnen, hat die Absolventin des Anne-Frank-Gymnasiums nicht bereut: „Es macht einfach jede Menge Spaß. Und im Anschluss daran kann ich – vielleicht mit einem Partner – selbstständig sein. Am liebsten in Köln.“ Schlicht, schnörkellos, einfach und selbsterklärend, so sollten ihre Arbeiten aussehen.

Alle Großen der Welt dabei

Von ihrer ersten Teilnahme an der IMM, auf der alle großen Designer aus der ganzen Welt ausstellen, erwartet sich Johanna Schultk viel Spannendes. Vor allem das Knüpfen von Kontakten. Sicherlich auch zu Absolventen anderer teilnehmender Hochschulen wie der Art Future Design School St. Petersburg, der neuseeländischen Massey University Auckland oder der Academy of Fine Arts Sarajevo.