Werne. .

Die Lippe soll für Fische und Pflanzen wieder durchgängig nutzbar sein. Probleme sind dabei die Wehren, also Bauwerke, die Wasser stauen und eigentlich unpassierbar sind. Der Lippeverband hat in den vergangenen Jahren schon viel gearbeitet. „Sieben von acht Lippe-Wehren in unserem Verbandsgebiet haben wir in den vergangenen zehn Jahren rückgebaut oder umgebaut und so wieder durchgängig gemacht“, sagt Lippeverbandsvorsitzender Dr. Jochen Stemplewski.

Bis jetzt letzte Maßnahme war der Fischaufstieg am Wehr Hamm – „eigentlich ein Stück neuer Fluss“ sagt Dr. Stemplewski. Der Lippeverband hat dort in rund sieben Monaten Bauzeit eine etwa 920 Meter lange „Umleitung“ für die Fische gebaut, damit sie den 4,50 Meter Höhenunterschied überwinden können. Weitere Aufstiege sind in Lünen und Werne entstand. Nun steht noch das Wehr in Werne-Stockum an, das letzte Stück für die Gesamtdurchgängigkeit der Lippe.

Wann die ersten Fische den neuen Fischaufstieg benutzen können, steht noch nicht genau fest, es gibt lediglich die Absichtserklärung eines Runden Tisches, die Maßnahme im Jahr 2015 zu beenden. Wann die ersten Bagger am Stockumer Wehr baggern, kann der Sprecher des Lippeverbands, Michael Steinbach, noch nicht sagen. „Bis dahin gibt es noch einige Nüsse zu knacken“, berichtet Steinbach.

Pläne zu dem Stockumer Fischaufstieg habe der Lippeverband bereits in der Schublade, aber eine der „Nüsse“, die es bis zum Baustart zu knacken gilt, ist der Grunderwerb, berichtet Steinbach.

Bausteine für gute Flussentfesselung

Nach eigenen Angaben hat der Lippeverband die Lebensqualität der Wasserlebewesen in „ihrem“ Fluss erheblich gesteigert. Gerade die Fischaufstiege sind ein wichtiger Baustein. Wanderfische wie Lachs und Flussneunauge hätten so bessere Lebensbedingungen.

Trotzdem gibt es noch viel zu tun für den Lippeverband. In den kommenden Jahren sind rund 430 Einzelmaßnahmen möglich, die sich auf 150 Kilometer Flussstrecke verteilen und um 120 Millionen Euro kosten werden. All dies diene zur Umsetzung der europäischen Wasserrichtlinie, die bis spätesten 2027 einen „guten“ Zustand der Gewässer fordert.

Nachdem der Lippeverband insgesamt 1,5 Milliarden Euro in 53 Kläranlagen gesteckt hat, stehe nun die Gewässerstruktur im Mittelpunkt, also Arbeiten an Flusssohle, Ufern und Umland. Diese seien häufig nur noch in einem mäßigen bis unbefriedigenden Zustand. Kostenträger wird das Land NRW sein. „Wir gehen davon aus, dass für die Lippe eine gesonderte Verabredung getroffen wird“, so Dr. Stemplewski.