Plettenberg/Altena. .

Ein falscher Fuffziger gibt dem Altenaer Amtsgericht derzeit Rätsel auf. Die „Blüte“ tauchte Anfang vergangenen Jahres in Plettenberg auf. Im Prozess beschuldigen sich die beiden Angeklagten, die das Falschgeld in Umlauf gebracht haben sollen, nun gegenseitig, der eigentliche Täter gewesen zu sein.

Am 8. Februar 2012, so der Vorwurf, taten der 20-jährige Plettenberger und die Mitangeklagte aus Attendorn (22) alles, um den gefälschten 50-Euro-Schein einzutauschen.

Aussagen widersprechen sich

Laut Anklage versuchte sie zunächst in einem Plettenberger Imbiss, mit der Blüte ein Getränk zu kaufen. Der Angestellte erkannte die Täuschung sofort. Sie verschwand mit dem Falschgeld. Nun wagte sich der Plettenberger in eine Pizzeria. Mit Erfolg: Er kaufte eine Flasche Fanta, zahlte mit dem falschen Schein und ging mit echtem Wechselgeld. Wenig später hatten es die beiden Angeklagten und ihre drei Begleiter mit der Polizei zu tun.

Seit gestern steht das Duo vor Gericht – und schenkt sich nichts. Beide beteuern, sie hätten nichts von der Fälschung gewusst und dem jeweils Anderen geglaubt, der Schein fühle sich nur deshalb so komisch an, weil er versehentlich gewaschen worden sei. Je nach Version befand sich die Blüte also praktisch im Besitz des jeweils Anderen.

Er, so der Plettenberger, habe den falschen Fuffziger an dem Abend nur erhalten, weil er ihn jemandem aus der Gruppe aus Gutmütigkeit in kleinere Scheine gewechselt habe. Nicht ahnend, dass er böse getäuscht würde. In der Pizzeria habe er das Falschgeld dann unwissend genutzt, um sich etwas zu trinken zu kaufen. „Ich ticke voll aus, weil die mich so verarscht haben“, brach es aus ihm heraus.

Zeugen entlasten Plettenberger

In der Version der 22-Jährigen indes war der Plettenberger verantwortlich für allen Ärger und sie selbst ahnungslos. Er habe ihr den Schein in die Hände gedrückt und sie gebeten, damit zwei Döner und ein Getränk zu kaufen. Als sie ihn darauf angesprochen habe, wie merkwürdig sich das Geld anfühle, habe er behauptet, der Schein sei nur „verwaschen“. Erst später habe er zugegeben, dass es sich um Falschgeld handele.

Die beiden erschienenen Zeugen boten weitere Versionen an, auch wenn sie den Plettenberger insgesamt eher entlasteten. Um Licht ins Dunkel zu bringen, wird der Prozess Ende Januar mit weiteren Zeugen fortgesetzt.