Altena. .

Kürzlich ist mit Hilfe der Hebammenpraxis Altena das 1000. Baby zur Welt gekommen: Die kleine Jule Pieper war 56 Zentimeter groß und stattliche 4030 Gramm schwer. Es war eine ganz normale Geburt. Doch bei manchen der 999 vorherigen Geburten gab es auch Ungewöhnliches.

Kisten ten Kate, Chefin der Altenaer Hebammenpraxis, fällt beispielsweise die Geschichte von der Mutter ein, die ihr Kind im Auto unmittelbar vor dem Krankenhaus Bethanien in Iserlohn geboren hat. Offenbar war die Mama etwas zu spät zu dem Iserlohner Krankenhaus chauffiert worden, in dem alle Patientinnen der Altenaer Hebammenpraxis entbinden.

Klar, eine solche Schnell-Geburt im Auto vor der Ankunft im Kreißsaal ist die Ausnahme. Denn bis zu zwölf Stunden kann eine Geburt dauern. „Im Schnitt sind es vier Stunden“, berichtet Kirsten ten Kate. In diese Kategorie gehörte auch die Geburt von Jule Pieper, das Baby „Nummer 1000“. „Es war wunderschön“, berichten Jana und Lars Pieper, die stolzen Eltern aus Nachrodt-Wiblingwerde. Jule wurde am 21. November um 5.33 Uhr geboren. Beim Familienfoto gestern strahlte auch Brüderchen Till (3).

Zu den Anekdoten, die Kirsten ten Kate erzählen kann, gehört auch der Fall der hochschwangeren Frau, die kurz vor der Geburt noch mal eben zum Friseur gegangen ist – um anschließend frisch frisiert in den Kreißsaal gefahren zu werden.

Der Alltag in der Hebammenpraxis in der Kirchstraße ist, dass die Schwangeren früh vorbeikommen – einige sogar schon mit ihrem positiven Teststreifen. „Von da an begleiten wir die Frauen“, erklärt Kisten ten Kate den gängigen Ablauf. Dabei geht es oft um Fragen wie diese: Was darf man während der Schwangerschaft essen? Oder wie verändert sich mein Körper?

Allerdings: Neben werdenden Müttern werden auch die Väter betreut. Und bei denen darf natürlich nicht die Geschichte vom schwächelnden Ehemann fehlen, der beim Erlebnis „Geburt“ im Kreißsaal umkippt. „Der Mann sieht, dass seine Frau Schmerzen hat“, erklärt Kirsten ten Kate die missliche Situation, „und das einzige, was er tun kann, ist Händchen halten.“

Die Aussichten, dass 2013 ein Neujahrs-Baby zur Welt kommt, sind gut. „Wir arbeiten daran“, sagt Kisten ten Kate beim Blick in die Patienten-Kartei. Dabei kommt heraus: Insgesamt 142 Kinder von Altenaer und natürlich auswärtigen Eltern hat das Altenaer Hebammen-Team in diesem Jahr zur Welt gebracht – „und 2012 ist noch nicht vorbei“, betont die Chefin. Im Vorjahr waren es zwar nur 112 Babys, doch auch das ist eine stolze Zahl.

Angesichts der vielen Babys, deren Geburt ihr Team begleitet hat, muss Kirsten ten Karte schmunzeln: „Der demografische Wandel geht an uns vorbei“, meint sie. Auch das ist eine der kuriosen Geschichten rund um das 1000. Baby der Hebammenpraxis Altena.