Schwerte. .
Rund 140 Weihnachtspäckchen hat die Schwerter Tafel dieses Jahr gepackt. Gestern durften sie übergeben werden. Viele Menschen stellten sich in eine lange Schlange, warteten im Regen darauf, dass sie ihren Gutschein einlösen konnten. Anspruch auf ein Paket hatten alle, die einen Tafelausweis besitzen und damit eine Bedürftigkeit nachweisen. „Die meisten, die heute hier sind, kommen auch zur üblichen Lebensmittelausgabe und zu unseren Mahlzeiten“, erzählt Monika Wichmann, die für die Tafel arbeitet.
Die Päckchen seien hauptsächlich mit Lebensmitteln gefüllt, sagte die 48-Jährige: „Tee, Kaffee, Konserven, Würstchen, Tütensuppen, Süßigkeiten, Säfte“, zählte Wichmann einige der Nahrungsmittel auf, über die sich die Menschen freuten. Bereits Ende November hatten die Tafel-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter damit begonnen, Lebensmittel zu sammeln.
„Richtig schöne Sachen gespendet“
Rund 80 Schwerterinnen und Schwerter unterstützten die Aktion und „haben viel und richtig schöne Sachen gespendet“, freute sich Wichmann. Was nicht in die Pakete kam, waren alkoholische Getränke, Zigaretten, Medikamente sowie abgelaufene Nahrungsmittel. Darauf hatten alle Helferinnen und Helfer ihren Blick. Übergeben wurden die Lebensmittel in weihnachtlich verpackten Kartons. „Wir haben ordentlich Geschenkpapier verbraucht“, erzählte Klaudia Grefkiewicz, die die Pakete packte und gestern übergab.
Die Menschen, die ihre Päckchen abholten, freuten sich: Neben den Lebensmitteln konnten sie sich für ihre Kinder Spielzeug aussuchen. Trotzdem war es Einigen unangenehm, sich in die lange Schlange zu stellen. Ein älterer Herr erzählte, dass er im letzten Jahr, als er sich das Päckchen abholte, von anderen belächelt wurde. Sie hätten sich lustig darüber gemacht, dass er auf die Tafel angewiesen sei. „Solche Menschen wissen nicht, was Armut ist“, erwiderte eine ältere Frau, die ebenfalls ihren Gutschein einlöste.
Einige schämen sich
Auch Wichmann wusste, dass einige sich dafür schämen, Hilfe annehmen zu müssen: „Wenn Menschen das erste Mal zu uns kommen, sieht man ihnen an, dass es ihnen unangenehm ist.“
Warum Wichmann und ihr Team bei der Aktion mitmachten, dafür nannte sie einen Grund: „Es ist einfach schön, Menschen eine Freude zu machen.“ Außerdem sei es wichtig zu lernen, sich für Mitmenschen einzusetzen, betonte sie. Klaudia Grefkiewicz teilte diese Ansicht. Sie freue sich vor allem dann, wenn sie kleine Kinder glücklich machen könne, erzählte die 19-Jährige.
Und glücklich waren gestern so einige Mädchen und Jungen. Sie durften sich Kuscheltiere, Rucksäcke oder Gesellschaftsspiele aussuchen und strahlten übers ganze Gesicht, als sie die Räumlichkeiten der Tafel verließen.
Abgesehen von den Spenden wurden auch Pakete übergeben, die im Rahmen der Aktion „Sterntaler“ zusammengekommen waren. Dabei durften Kinder, deren Eltern sich kein Weihnachtsgeschenk leisten können, einen Wunsch aufschreiben. Kunden der Rewe-Märkte ließen 30 davon wahr werden.