Brambauer.

Die verunglückten Kumpel sind seit 100 Jahren tot, aber nicht vergessen. Der Knappenverein und die Gewerkschaft IG BCE legten gestern am Jahrestag des schweren Grubenunglücks, einer Methangas-Explosion mit anschließender Kohlenstaub-Explosion, am 18. Dezember 1912 auf der Zeche Minister Achenbach jeweils einen Kranz auf dem alten Friedhof in Brambauer nieder, wo damals eine große Grabstein-Anlage zum Gedenken an die Bergleute errichtet worden ist.

136 Kumpel tödlich verunglückt

Mit der Knappenvereins-Fahne und in traditioneller Uniform schritten die Knappen über den Friedhof, begleitet von den Gewerkschaftern. Für die Knappen legten der Vorsitzende Erwin Elting und sein Stellvertreter Detlef Möhle den Kranz nieder, für die IG BCE Manfred Pöhland und Reinhold Schierkamp vom Vorstand des Ortsvereins. Eine Schweigeminute folgte.

Vor 100 Jahren ereignete sich – wie berichtet – das erste große Grubenunglück auf der Zeche Minister Achenbach. 49 Kumpel starben. Elting nannte auch die weitere Unglücke: Am 30. Januar 1914 gab es 25 Tote, am 15. Oktober 1917 waren es 17 Tote. Am 28. Juni 1947 verunglückten 10 Kumpel tödlich, am 4. Oktober 1968 waren es 17 Kumpel.

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Zusammen waren es 113. Insgesamt – so Elting – fanden 136 Bergleute den Tod bei Unfällen auf Achenbach. Der Knappenvorsitzende schloss sie alle in das Gedenken ein.

Danach gingen Knappen und Gewerkschafter zur „Stadtschänke“, wo traditionell noch ein Bergmanns-Schnaps getrunken wurde.

Mit dem Niedergang des Steinkohlenbergbaus, der bekanntlich im Ruhrgebiet im Jahr 2018 endet, ließ auch das Interesse an Knappenvereinen nach. Der Verein in Brambauer hat nur noch 21 Mitglieder. Weil keine Bergleute mehr ausgebildet werden, fehlt naturgemäß der Nachwuchs. Der Traditionsverein stirbt damit aus.