Bergkamen. . Vandalismus treibt die Unterhaltungskosten für die städtischen Friedhöfe in die Höhe.
Vandalismus treibt die Unterhaltungskosten für die städtischen Friedhöfe in die Höhe. Insbesondere haben es die Unbekannte auf die Wasserstellen auf dem Parkfriedhof und auf dem Friedhof „Am Südhang“ abgesehen.
Die Wasserstellen werden mutwillig zerstört. Teilweise wird auch das Metall gestohlen. Angesichts der nach wie vor hohen Rohstoff- und Schrottpreise sind zudem auch die Gräber und die Angehörigen der Verstorbenen vom Metallklau betroffen.
Strafanzeigen gestellt
Diese Untriebe haben dazu geführt, wie der Technische Beigeordnete Dr. Hans-Joachim Peters am Donnerstag dem Mitgliedern des Bergkamener Stadtrats erklärte, dass sich die Arbeitsstunden der Mitarbeiter des Baubetriebshofs allein für die Einsatzart „Ausstattung von Friedhofsanlagen“, unter die die Wasserstellen fallen, nahezu verdoppelt haben. Das hat mit dazu beigetragen, dass der Stadt Ende des vergangenen Jahres rund 43 000 Euro fehlten, um die entstandenen Kosten für die Unterhaltung der Friedhöfe von insgesamt 351 000 Euro zu begleichen. An sich sollen sie sich hier wie gesetzlich vorgeschrieben die Waage halten.
Dies wirkt sich nicht unmittelbar auf die aktuellen Gebühren für Beerdigungen aus. Dieses Minus von etwas mehr als 12 Prozent soll aber in die Kalkulation der Jahre 2013 bis 2015 einfließen. Das heißt: Die Gebühren werden steigen.
Die Stadt hat aber nicht nur ein Problem mit den unbekannten Täter. Hier wurden jeweils Anzeige wegen Sachbeschädigung und Diebstahl gestellt. Auch die Versicherungen stellen sich hier quer und wollen nicht den entstandenen Schaden begleichen. Bürgermeister Roland Schäfer kündigte an, dass es hier Verhandlungen mit der Versicherung geben soll.
Zu dem Minus haben auch die erheblichen Veränderungen in der Bestattungskultur beigetragen. Vor allem ist die Zahl der Beerdigungen 2011 von kalkulierten 254 auf 226 zurückgegangen. Das erhöht die Kosten pro Bestattung.
Wandel der Bestattungskultur
Hinzu kommt, dass die von den Friedhofsgebühren her teuersten Bestattungsarten, das normale Wahlgrab und das Reihengrab, von den Hinterbliebenen weit weniger in Anspruch genommen wurden als geplant. So fanden vorheriges Jahr nur 26 Bestattungen (-44) mit Wahlgrab und 23 mit einem Reihengrab statt. Nach wie vor wurde die kostengünstige Beisetzungsvariante, das anonyme Urnenreihengrab, mit 77 Bestattungen (+2) am häufigsten gewählt. Die stärksten Zuwächse gab es beim Urnenreihengrab/Urnenbaumgrab (+50 Prozent) sowie beim anonymen Rasenreihengrab (+ 100 Prozent) mit jeweils 30 Bestattungen.