Unna. .

Seit acht Tagen irrt die zweijährige Labradoodle-Hündin Lana durch das Naherholungsgebiet Bornekamp. „Bislang sind alle Versuche, das verängstigte Tier einzufangen, fehlgeschlagen“, sagt Monika Jebe, Vorsitzende des Tierschutzvereins „Retriever and friends“.

Der Verein vermittelt Tierfreunden bundesweit so genannte „Vermehrerhunde“, die unter schlechten Bedingungen gehalten, gezüchtet und als Massenware auf dem Tiermarkt zum Verkauf angeboten werden. So kam Lana vor einigen Wochen zu einer Familie nach Unna. Doch die Freude über den Hund und die vorsichtige Annäherung zwischen Mensch und verstörtem Tier dauerte nicht lange. Es war der 6. Dezember, an dem die Hundebesitzerin mit der läufigen Lana im Bornekamp spazieren ging. Ein Rüde näherte sich und verschrecke die Hündin derart, dass sie davon lief. Seiher wurde Lana schon einige Male gesichtet. „Erst am Dienstag hat ein Jäger, der mit seinem Hund im Bornekamp unterwegs war, den Hund und auch Spuren im Schnee gesehen. Doch dann war Lana wieder verschwunden“, so Monika Jebe, die mit Hilfe von solchen Meldungen zurzeit ein Bewegungsprofil erstellt. Mittlerweile wurde im Bornekamp auch eine Lebendfalle aufgestellt. Dabei handel es sich um einen Käfig, in dem Nahrung ausgelegt wird und der sich automatisch schließ, wenn ein Tier sich hinein begibt. „Wir sehen kaum eine andere Chance, den Hund einzufangen.“ Es sei sowieso erstaunlich, dass die Hündin noch lebt.

Denn die „Vermehrerhunde“ seien kaum sozialisiert und wiesen kein normales Verhalten auf. Daher ihre Bitte: „Wer den Hund sieht, sollte nicht versuchen, ihn einzufangen. Nicht, weil das gefährlich ist, sondern weil Lana verschreckt weglaufen und so auf eine viel befahrene Straße geraten könnte“.