Bönen. .
Mit einem Netzwerk aus Experten und einem auf die unterschiedlichen Schulformen zugeschnittenen Konzept soll an Bönener Schulen die Drogen- und Suchtprävention vorangetrieben werden. Maßnahmen stellte der Arbeitskreis Kriminalprävention der Gemeinde jetzt vor.
Im Primarbereich geht es bei der Vorbeugung zum Drogenkonsum in erster Linie um die Stärkung des Selbstbewusstseins der Kinder. Durch Informationsveranstaltungen für die Eltern soll die Widerstandsfähigkeit gegen Suchtgefahren verbessert werden. Die Schulen werden dabei vom Kommissariat Vorbeugung und dem Treffpunkt „Go in“ unterstützt. Zur psychischen Stabilisierung der Kinder, insbesondere um Angst vor dem ersten Schultag zu nehmen, finden Kennenlern-Besuche künftiger Klassenlehrer und Klassenlehrerinnen schon in den Kindertagesstätten statt. Außerdem gibt es Besuch von Kita-Kindern in ihrer künftigen Schule. Später bekommt jedes neue Schulkind einen Paten aus der vierten Klasse.
Konkrete Maßnahme an allen Bönener Grundschulen sind: Vorführungen der Polizeipuppenbühne im ersten Schuljahr, Radfahrtraining in den Klassen 2 und 4 sowie Deeskalationstraining im 3. Schuljahr. An der Hellweg- und Goetheschule wird zusätzlich das Programm „Klasse 2000“ mit einem umfangreichen Gesundheitsangebot durchgeführt. Hinzu kommen regelmäßige Infoabende für Eltern.
An der Goetheschule gibt es im dritten Schuljahr die Aktion „Mein Körper gehört mir“ mit der theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück.
In den weiterführenden Schulen soll durch Besprechung der Thematik im Unterricht aber auch durch außerschulische Maßnahmen die Kompetenz der Jugendlichen gestärkt werden, Konflikte zu lösen, Enttäuschungen und Rückschläge auszuhalten und den Mut zu haben, „Nein“ zu sagen.
Ein ganzes Bündel von Maßnahmen gibt es für die unterschiedlichen Jahrgangsstufe, darunter Anleitung zu sinnvoller Pausen- und Freizeitgestaltung, Arbeitsgruppen für Akrobatik und Jonglage zur Steigerung der Körperwahrnehmung und des Erlernens von Respekt und Fairness. In der 7. Klasse folgt eine dreitägige Suchtprävention im Salvador-Allende-Haus in Oer-Erkenschwick. In der Klasse 9 gestaltet die Anonyme Drogenberatung Unna zwei Schulstunden.
Einen Maßnahmenkatalog zum Umgang mit Verdachtsfällen von Drogenkonsum hat die Humboldt-Realschule mit ihrem Suchtberatungskonzept erarbeitet. Im Kern geht es darum, Schüler zu beobachten, bei Konsumverdacht Schulleitung und Klassenlehrer zu verständigen. Im weiteren Verlauf finden sowohl mit dem Schüler später auch mit dessen Eltern protokolierte Gespräche statt. Besteht der Verdacht auf Handel mit Cannabis wird die Polizei informiert.