Holzwickede. . Auf dem Gelände der ehemaligen Emscher-Kaserne in Holzwickede soll Wohnbebauung entstehen. Die Kaserne wurde vor knapp zehn Jahren stillgelegt und steht seitdem leer. Allerdings ist eine Frage noch offen: Welche Altlasten liegen im Boden des neun Hektar großen Geländes?

Der Bau- und Planungsausschusses am Dienstagabend war ungewöhnlich gut besucht. Ging es doch darin um den gemeinsamen Antrag von SPD und CDU zur Wohnbebauung auf dem Gelände der Emscherkaserne.

Schon in der Sitzung davor stand der Antrag auf der Tagesordnung, war aber wieder abgesetzt worden, weil die anderen Fraktionen zunächst über die wissenschaftliche Arbeit von Jan Fischer zur demografischen Entwicklung in der Gemeinde beraten wollten. Am Dienstag nun machten SPD und CDU wahr, was sie zuvor schon angedroht hatten: Mit ihrer Mehrheit von zehn Stimmen im Ausschuss setzten sie ihren Antrag gegen sieben Stimmen durch.

Damit empfahl er Ausschuss dem Rat, die Verwaltung zu beauftragen, mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) über die teilweise Umwandlung des Kasernengeländes in Wohnbauland zu verhandeln. Neubaugebiet ist die Kaserne damit noch längst nicht: In der Sitzung kündigten die Grünen und auch die FDP bereits an, ein Bürgerbegehren anzustreben, sollte der Rat einen entsprechenden Beschluss fassen. Die große Mehrheit der Bürger und Anlieger sei strikt gegen eine Bebauung der Kaserne, glauben ihre Gegner.

Idealkonzept sei „Mogelpackung“

In der Sitzung verteidigten SPD und CDU ihren Beschluss: Die Gemeinde brauche neue Bürger, vor allem junge Familien. Für sie wolle man preiswertes Bauland auf dem 8,8 Hektar große Kasernengelände schaffen. Die im gemeinsamen Antrag vorgestellte Planung sei ein „Idealkonzept, das wohl nicht 1:1 umgesetzt“ werden könne, räumte Ausschussvorsitzender Michael Klimziak (SPD) ein.

Genau da setzten die Sprecher der übrigen Fraktionen mit ihrer Kritik an. Die Kaserne in Bauland für Einfamilienhäuser umwandeln zu wollen, widerspreche allen Erkenntnissen der Fischer-Untersuchung. Die empfehle genau das Gegenteil: Baulücken füllen und alten Wohnbestand sanieren. Der Antrag und das Konzept von SPD und CDU sei dagegen sei von „Wunschdenken“ geprägt, „Schönfärberei“ und eine „Mogelpackung“. Vom schönen Konzept (maximal 50% Bauland, viel Grün und Wasser) werde am Ende - wie auf der Caroline – nichts mehr übrig bleiben. Preiswertes Bauland sei unter den gegebenen Umständen nicht zu erreichen sein.

Zudem sei die Verkehrserschließung nicht gewährleistet und die Frage der Altlasten noch völlig offen.