Lüdenscheid. .

Aus fürs Opel-Werk in Bochum 2016, danach vielleicht noch eine Autoteile-Produktion vor Ort – diese Nachricht aus dem Ruhrgebiet nehmen heimische Automobil-Zulieferer derzeit eher gelassen. „Umsatz-Einbußen“ werde es aber dennoch geben, fürchtet Claus Hegewaldt, bei der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer Geschäftsführer der Lüdenscheider Wirtschaftsjunioren.

Arbeitsplatz-Verluste nicht absehbar

„Die ein oder andere Firma wird es spüren, wenn Aufträge von Opel wegfallen“, sagt Hegewaldt. Das sei „nicht schön für die Region“, aber in den nächsten vier Jahren immerhin planbar. Dass deshalb jedoch womöglich Arbeitsplätze abgebaut werden, hält er für eher unwahrscheinlich.

„Für uns wäre eine Schließung in Bochum relativ uninteressant“, sagt Matthias Geilich, Geschäftsführer beim Lüdenscheider Unternehmen Lenzkämper. Wenn der Opel Zafira künftig in Rüsselsheim oder Polen gebaut werde, „liefern wir unsere Bauteile eben an den neuen Standort“. Problematischer wäre es dagegen, so Geilich, würde das Modell Zafira ab 2016 gar nicht mehr hergestellt. Aber selbst dann sei Lenzkämper so breit aufgestellt, dass man sich Aufträge auch von anderen Kunden unter den Autobauern an Land ziehen könne.

Für jeden der rund 3000 Opelaner, der in Bochum seinen Arbeitsplatz verliere, „tut es mir leid“, betont Geilich. Rein wirtschaftlich gesehen allerdings seien am Standort „Überkapazitäten“ vorhanden.

Der Lenzkämper-Geschäftsführer kann sich gut vorstellen, etwa mit qualifizierten Werkzeugmechanikern von Opel zusammenzuarbeiten. Für ungelernte Kräfte, die gut bezahlt bei Opel etwa „am Band“ arbeiten, sieht Geilich dagegen eine schwierige berufliche Zukunft – bei bis zu 25 oder 30 Prozent Entgelt-Einbußen.

Könnte Lenzkämper durch die angedachte Autoteile-Produktion in Bochum eine neue Konkurrenz entstehen? Matthias Geilich glaubt das nicht: „Wir als kleiner Mittelständler produzieren Drahtbiegeteile als Verbindungselemente, etwa für die Sicherheitsgurte oder den Motorraum. In Bochum dagegen würden dann wohl eher andere Komponenten wie Getriebeteile gebaut.“