Schwerte. . Wenn Ende Januar die Referendare ihre Ausbildungsstätten verlassen, dann klaffen im Lehrerkollegium der weiterführenden Schulen Lücken, denn die neuen Kräfte kommen erst nach den Sommerferien.

In den Lehrerkollegien der weiterführenden Schulen klaffen im nächsten Halbjahr Lücken. Denn am 1. Februar verlassen die Referendare die Ausbildungsstätten – neue kommen erst mal nicht nach.

Ursache für den Personalengpass ist die Umstellung der Studienordnung auf Bachelor- und Masterstudiengänge, die von der Kultusministerkonferenz 2003 festgelegt wurde. Die Auswirkung: Dauerte ein Referendariat früher zwei Jahre, wurde mit dem neuen System die Zeit auf 18 Monate verkürzt. Das führt zur Lücke beim „Bedarfsdeckenden Unterricht“ ab Februar. Denn die Referendare gehen Ende Januar, neue kommen aber erst nach den Sommerferien an die Schulen.

Von diesem Malheur sind die weiterführenden Schulen in der Ruhrstadt, je nach Zahl der Referendare, unterschiedlich stark betroffen.

Problem bagatellisiert

Das Ruhrtal-Gymnasium (RTG) ist stark betroffen. Dort geben derzeit zwölf Referendare insgesamt 108 Unterrichtsstunden. Die aufzufangen ist für Schulleiter Carla Rothe eine große Herausforderung. „Die Kollegen werden vorarbeiten. Wir haben flexible Arbeitszeiten. Aber das wird natürlich für Unruhe im Schulablauf sorgen.“ Betroffen sind vor allem die Fächer Deutsch, Mathe und Englisch. Rothe: „Wir kriegen das hin. Aber es ist für die Schüler nicht schön.“

Ähnlich prekär ist auch die Situation am Friedrich-Bährens-Gymnasium (FBG). Dort fallen neun Referendare und damit 81 Unterrichtsstunden weg. Betroffen sind vornehmlich die Fächer Deutsch und Englisch. Schulleiter Dr. Klaus-Peter Althoff kann „noch nicht abschätzen, wie wir das auffangen. Aber wir sind dabei, eine Lösung zu finden“. Althoff ist der Meinung, das Schulministerium habe das Problem zu sehr bagatellisiert.

So dramatisch wie an den Gymnasien ist die Situation an der Realschule am Bohlgarten nicht. Dort ist nur ein Referendar in der Ausbildung. Schulleiterin Denise Burkhard ist sich sicher, diese Stelle für einige Monate anderweitig besetzen zu können. Entspannt blickt auch Annette Schmidt von der Realschule am Stadtpark dem Engpass entgegen. „Die zwei Referendare, die gehen werden, können wir auffangen.“ Das Kollegium sei personell gut besetzt, sagt die Schulleiterin.

Fünf Referendare werden ab Februar in der Gesamtschule fehlen. Zwar fällt damit Personal für 30 Unterrichtsstunden weg, aber Schulleiter Jürgen Priggemeier ist optimistisch. „Es wird keinen Unterrichtsausfall geben.“