Lünen. . Kinder können sich freuen, die Politik hat hat ein Spielplatzkonzept auf den Weg gebracht, durch das weniger attraktive Flächen wieder kinderfreundlich werden. Aber auch die Kosten spielen bei dem Konzept eine wichtige Rolle.

Spielplätze gibt es jede Menge im Stadtgebiet. Allerdings macht das Spielen auf ihnen nicht mehr überall wirklich Spaß, denn so mancher ist alles Andere als zeitgemäß. Das soll sich allerdings ändern – ein entsprechendes Konzept wurde am Dienstag dem Stadtentwicklungs- und dem Jugendhilfeausschuss vorgestellt.

Die Landschaftsarchitekten Müller + Tegtmeier haben sich im Auftrag der Stadt ein Bild vom Ist-Zustand gemacht. Das fällt an der einen oder anderen Stelle durchaus positiv aus, insgesamt gibt es allerdings einen deutlichen Nachholbedarf.

„Spielwertfaktor“ als Maßeinheit

Die Landschaftsarchitekten machen dies an einem umfangreichen Kriterienkatalog und Punktesystem fest, an dessen Ende ein künstlicher und recht abstrakter Wert für jeden einzelnen Platz steht – sie nennen ihn den „Spielwertfaktor“. Liegt er unter 0,42, dann sollte gehandelt werden. Darüber sind die Spielflächen gut oder in Ordnung. Lünens Durchschnitt liegt darunter. Ebenfalls im Minus liegt die Stadt bei der Spielfläche pro Einwohner. Die Analyse geht von einem Zielwert von 2,25 m2 pro Einwohner aus, Lünen hat 1,79. Zum Teil deutlich darüber liegen die Werte in Horstmar, Niederaden, Lünen-Süd und im Geistviertel, ansonsten eher darunter – Brambauer liegt mit 1,96 immerhin noch über dem stadtweiten Durchschnitt, Lünen-Nord hat mit 0,23 m2 besonders wenig – Lippholthausen hat gar keine Spielflächen. Eine besonders Spielfläche ist die an der Steinhalde in Lünen Süd, eine eher überholungsbedürftige die am Sachsenweg in Alstedde. Auch Bolzplätze und andere Flächen wurden unter die Lupe genommen und bewertet sowie bei Bedarf Handlungsempfehlungen ausgesprochen. Für die Skateranlage auf dem Theaterparkplatz wird empfohlen, kurzfristig einen atmosphärisch geeigneteren Ort zu finden und den stark abgenutzten Gerätebestand zu erneuern.

Auch Wartungskosten spielen bei der Untersuchung eine Rolle. So wird empfohlen, pflegeintensive und damit teure Elemente wie große Sandflächen einzuschränken. Auch spielte die mögliche Nutzung von Schulhöfen als öffentliche Spielfläche eine Rolle, ebenso wie die Reaktion auf den demografischen Wandel – vereinzelt werden auch Angebote mit Fitness- und Trainingsausrichtung für ältere Bürger empfohlen. Alles in allem wird empfohlen, eher auf Qualität als Quantität zu setzen. Angesichts des demografischen Wandels würde dies nicht der zu niedrigen Quote widersprechen.

Übrigens wird auch empfohlen, die aus Sicht der Landschaftsarchitekten viel zu teuren Pflegeverträge mit den Wirtschaftsbetrieben Lünen zu überdenken. Dies, wandte Beigeordneter Matthias Buckesfeld ein, geht vorerst nicht: Sie laufen noch 16 Jahre lang. Allerdings werde daran gearbeitet, die Zusammenarbeit so zu gestalten, dass es auch in diesem Bereich noch Optimierungen gibt.