Schwerte. . Der Hilfsverein für Adimali kümmert sich um das Krankenhaus in der gleichnamigen südindischen Stadt und nun stehen weitere Aktionen bevor.

Gerade erst hat der Hilfsverein Adimali die Stadtmedaille erhalten, da bereitet er schon die nächsten Benefizaktionen vor. In diesen Tagen beginnen Ingenieure in der südindischen Stadt Adimali mit dem Bau einer Trinkwasseranlage, die vor allem für das St. Morning Star Hospital gedacht ist. Der Verein unterstützt das Krankenhaus seit Jahren auf vielfache Weise. Rund 10 000 Euro sind für das Projekt veranschlagt, rund die Hälfte der Summe ist bereits finanziert, für die andere Hälfte sei der Verein noch auf Spenden angewiesen, sagt der Vorsitzende Sebastian Karthakapallil.

Rund 5000 Euro soll der neu zu schaffende Isolierraum im Waisenheim Maryoor kosten, dem der Verein finanziell ebenfalls den Rücken stärkt. Wenn Kinder ansteckende Krankheiten haben, müssen sie derzeit noch gemeinsam mit den gesunden Kindern untergebracht werden. Mit Hilfe der Räumlichkeiten, die jetzt entstehen, sei eine Trennung möglich, so der Vorsitzende. Das Heim warte schon seit langem auf eine solche Krankenstation.

Dr. Anna-Elisabeth Balwanz, Leiterin des Brustzentrums im Marienkrankenhaus, plant für das kommende Jahr einen Einsatz in Adimali. Der genaue Termin stehe noch nicht fest, meinte die Medizinerin im Gespräch mit der WR. Der solle wahrscheinlich bei einem Besuch Ende Februar geplant werden. Während dieses Aufenthaltes will sie zunächst einmal mit Ärzten und Krankenschwestern vor Ort sprechen und sich eingehend über die Versorgungsangebote informieren. Dabei weiß Balwanz aber aus den bestehenden Kontakten, dass die Ausstattung in Adimali überhaupt nicht mit der des Marienkrankenhauses zu vergleichen sei. Man werde deshalb nicht umhin kommen, medizinische Apparaturen, wie beispielsweise ein Ultraschallgerät, einzupacken.

Bei den Gesprächen soll unter anderem auch geklärt werden, welche Patientinnen für eine Operation in Betracht kommen. Um mit den betroffenen Frauen oder auch den Angehörigen in Kontakt treten zu können, wird ein großes Maß an Einfühlungsvermögen vonnöten sein. Brustkrebs, so betont Dr. Anna-Elisabeth Balwanz, ist auf dem Subkontinent noch immer ein Tabuthema. Öffentlich werde über diese Krankheit nicht gesprochen, und auch in den meisten Familien versuche man, wenn es eben möglich ist, sich nicht mit der Krankheit auseinandersetzen zu müssen.

Das Team unterstützen

Bei ihrem Besuch in Adimali werde sie Wert darauf legen, gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen nach geeigneten Behandlungswegen zu suchen. Sie wolle vor allem das Thema Frauengesundheit in den Mittelpunkt ihrer Reise stellen und ergänzt: „Ich möchte das Team dort unterstützen und mir ist keineswegs daran gelegen, den Medizinern etwas vorzuschreiben.“