Bergkamen. . Der Plan der Stadt, das Adventssingen am 8. Dezember zur einzigen Gegenveranstaltung zur angemeldeten Demonstration in der Stadtmitte zu machen, geht nicht auf.

Der Plan der Stadt, das Adventssingen am 8. Dezember zur einzigen Gegenveranstaltung zur angemeldeten Demonstration in der Stadtmitte zu machen, geht nicht auf. Sowohl die Fraktion BergAUF als auch die Gruppe „Antifa United“ haben Gegenaktionen angekündigt.

In einem vom Fraktionsvorsitzenden Werner Engelhardt unterzeichneten Schreiben an Wenske schlägt BergAUF vor, auf „breitestmöglicher antifaschistischer Grundlage ein Aktionsbündnis aller demokratischen Kräfte zu schließen und eine Gegendemonstration durchzuführen mit dem Ziel, den Faschistenaufmarsch möglichst zu verhindern. Dies solle unbedingt gewaltfrei geschehen.

Dortmunder Erfahrungen

Engelhardt weist in diesem Zusammenhang auf die „Dortmunder Erfahrungen der letzten Jahre hin“: „Erst als sich ein ganz breites Aktionsbündnis zusammen fand und auch der Dortmunder OB die Taktik des „Ignorierens“ der Nazis aufgab, wurde deren Bewegungsspielraum eingeschränkt.“

Ähnlich argumentiert auch „Antifa UNited“. Das Bündnis will am 8. Dezember „in Hör- und Sichtweite der Neonazis“ lautstark protestieren. „Wir werden nicht zulassen, dass Nazis ungestört durch Bergkamen ziehen“, kündigt die Pressesprecherin der Antifa, Tina Strobel, gegenüber der Redaktion an. Teilnehmer möchten bitte Tröten, Trillerpfeifen und andere Geräte zum „Krachmachen“ mitbringen, bitte t Tina Strobel. Das sei nicht als Konkurrenzveranstaltung zum Adventssingen auf dem Herbert-Wehner-Platz gedacht. „Die Antifa begrüßt ausdrücklich die Initiative der Stadt, wodurch der zentrale Platz von antifaschistischen Kräften besetzt wird“, unterstreich die Antifa-Sprecherin.

Zeichen setzten mit Plakaten

Die Anwohner der Ebert-Straße bittet die Antifa, die Parolen der Neonazis mit lauter Musik zu übertönen. Mit Plakaten und Transparenten könne man zudem ein Zeichen gegen Rechts setzen.

Gemeldet hat sich inzwischen auch der Bergkamener, der die Demonstration am kommenden Samstag angemeldet hat. Er weist Vorwürfe, er sei ein Neonazi, entschieden zurück. Ähnlich äußert er sich auch im Internet; er werde gegen solche Äußerungen vorgehen. Er habe sich zwar vor einigen Jahren dem Nationalen Widerstand angeschlossen, dies aber sehr bereut. Mittlerweile gehöre er nicht mehr der rechten Szene an, beteuert er. Im gehe es allein um die Sache, eine härtere Bestrafung von Kinderschändern. Das war auch Thema einer Demonstration am 1. Advent in Münster, zu der der Bergkamener im Internet aufgerufen hatte.