Bönen. .

Kaum ertönt der Gong zur Pause um viertel nach elf, strömen die Schülerinnen und Schüler aus den Eingängen des Marie-Curie-Gymnasiums und der Humboldt-Realschule auf den Schulhof.

Viele von ihnen tragen ein rotes Oberteil. Zum Welt-Aids-Tag am heutigen Samstag wollen sie ein Zeichen setzen und sich gemeinsam auf dem Schulhof zu einer leuchtend roten Schleife formieren, dem Symbol für den Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids.

Es kann jeden treffen

Damit jeder weiß, wo er zu stehen hat, hat Tina Bienert, Lehrerin am Gymnasium, mit ein paar Schülern schon mal mit Kreide eine Schleifenform auf den Schulhof vorgezeichnet. Auch Michelle Reger und Anna Sudhaus drängen sich mit in den Schleifenumriss. „Wir wollen heute an den Welt-Aids-Tag erinnern, damit er nicht vergessen wird“, sagt Michelle (17). Angst vor der Krankheit haben die beiden Zwölftklässlerinnen nicht direkt. „Es kann uns aber auch treffen“, sind sich die beiden bewusst. Doch wissen sie auch, wie man sich vor der Krankheit schützt. „Es ist zwar schon eine Weile her, aber in der siebten oder achten Klasse haben wir das Thema auch in der Schule durchgenommen“, erinnert sich Michelle.

Vielen Kindern und Jugendlichen sei gar nicht bewusst, was Aids auch für sie bedeuten kann, sagt Lehrerin Tina Bienert. „Viele wissen nicht, wie viele Menschen schon an Aids gestorben sind und dass es kein Heilmittel dagegen gibt“, sagt sie. Aids, denken viele Schüler, sei eine Krankheit, die nur in Afrika vorkomme. Dass auch im Kreis Unna HIV-infizierte Menschen leben, sei den Schülern oft gar nicht bekannt.

Besuch von der Aidsberatung

Auch nicht, dass sich jedes Jahr ein paar Tausend Menschen in Deutschland mit dem HI-Virus infizieren. „Und es werden in letzter Zeit ja wieder mehr“, sagt Tina Bienert. Aids sei daher auch immer Bestandteil des Unterrichts. „Im Sexualkundeunterricht nehmen wir das Thema durch“, sagt Realschullehrerin Dörte Plewka. Zudem komme regelmäßig auch jemand von der Aidsberatung in die Schulen.