Lünen. . Die Personaldecke wird dünner, die Mitarbeiter älter – darum und noch viel mehr Themen ging es bei der Personalversammlung der Stadtverwaltung am Mittwoch.

Mit gleich mehreren großen Zukunftsfragen sieht sich der Personalrat der Lüner Stadtverwaltung konfrontiert: Die Personaldecke wird dünner, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter älter – und dann wäre da noch die zunehmende Konkurrenz anderer Arbeitgeber, unter anderem im Bereich der Erzieherinnen.

Über die Hälfte ist älter als 45

Bei der Personalversammlung am Mittwoch waren eine Reihe solcher Fragen Thema. Der demografische Wandel der Gesellschaft war eines davon. „Über 50 Prozent unserer Mitarbeiter sind älter als 45 Jahre“, so die Personalratsvorsitzende Annette Wittemeier. Allein im laufenden Jahr verlassen 42 Mitarbeiter das Haus und gehen in den Ruhestand. Hinzu kämen Zusatzbelastungen, weil viele der älteren Kollegen auch noch Angehörige pflegen müssten.

Ein schwer mit Zahlen zu belegender Eindruck sei, dass langfristige Krankheitsausfälle zunehmen. Die zusätzliche Arbeitsbelastung durch Stellenstreichungen und zum Teil neunmonatige Wiederbesetzungssperren sei hoch, was zu Überbelastungen und Burn-Out führe. Kürzere Ausfälle gebe es eher weniger als früher, da die Mitarbeiter Krankenscheine vermeiden, damit keine Arbeit liegen bleibt.

Angebote aus anderen Städten

Nicht zufrieden ist der Personalrat außerdem mit der Situation bei den Erzieherinnen. Viele von ihnen hätten befristete Verträge, zum Teil bis zu 7 Jahre lang – was rechtlich in den betroffenen Fällen zwar nicht zu beanstanden ist, für die Mitarbeiter(innen) aber eine unbefriedigende Situation sei. Da der Bedarf an Erzieherinnen durch die U3-Betreuung aber überall steigt, werden Erzieherinnen aus Lünen durch Angebote von unbefristeten Stellen in anderen Städten geködert. Einige hätten die Gelegenheit schon genutzt, so Personalratsvorsitzende Wittemeier. Zwar habe es in letzter Zeit einige Entfristungen von Verträgen gegeben, doch aus Sicht des Personalrats müsste in diesem Bereich zukünftig noch mehr passieren.

Aussicht auf verträgliche Lösungen

Möglichst verstärkt werden soll die Arbeit der betrieblichen Kommission für Gesundheitsschutz. Das betriebliche Eingliederungsmanagement (nach Langzeiterkrankungen) sollte aus Sicht des Personalrats verbessert werden. Die Gefährdungsanalyse gebe es für einige Arbeitsplätze in der Verwaltung bereits, sollte allerdings flächendeckend eingeführt werden.

Dass es in einigen Bereichen positive Entwicklungen geben wird, da ist der Personalrat zuversichtlich. So habe der Verwaltungsrat zum Beispiel in der Frage der Entfristung von Erzieherinnen-Verträgen Gesprächsbereitschaft signalisiert. Lünens Beigeordneter und angehender Kämmerer Uwe Quitter hatte teilgenommen und habe dabei signalisiert, dass er zuversichtlich sei, Lösungen finden zu können, die für beide Seiten verträglich seien.