Bergkamen. .

Die rechte Szene plant am Samstag, 8. Dezember, eine Demonstration in Bergkamen. Und diese Demo mit Kundgebung auf dem Marktplatz ist auch bereits genehmigt worden.

„Genehmigungsbehörde ist die Polizei“, sagte am Dienstag der zuständige Beigeordnete Bernd Wenske. Doch diese habe die von den Rechten beantragte Demons­trationszeit zumindest um eine Stunde gekürzt.

Ursprünglich wollten die Neonazis – Wenske sprach auch von „Rechtsextremen“ – um 15 Uhr vom Busbahnhof über die Ebert­straße und den Markt bis zum Herbert-Wehner-Platz in der Fußgängerzone (und zurück) marschieren. Doch ein Adventssingen auf dem Herbert-Wehner-Platz auf dem Nordberg reichte der Polizei, um den Nazi-Marsch bis zum Nordberg erst gar nicht zuzulassen und am Marktplatz zu stoppen. „Auf dem Marktplatz wird die Kundgebung der Neonazis stattfinden“, sagte Wenske. Um 16 Uhr muss die Aktion dann beendet sein.

Die Kundgebung ist unter das Motto „gegen Kinderschänder“ gestellt worden. Wenske: „Das ist das klassische Muster der rechtsextremen Aktivisten. Sie spielen sich als Rächer von vermeintlichen Opfern auf und suchen mit diesen Themen andere Opfer, die sich ihnen anschließen.“

Angemeldet worden ist die rechte Demo von einer Person, die laut Wenske eindeutig der rechten Szene zuzuordnen sei, vor kurzem erst von Haltern nach Bergkamen gezogen ist und Kontakte zur rechten Szene in Dortmund unterhalte.

Nicht nur Bernd Wenske befürchtet nun, dass sich die rechte Szene von Dortmund in den Kreis Unna verlagern könnte, da sich in Dortmund mittlerweile ein großer Druck gegen Rechts aufgebaut hat. Wenske: „Ich sage nur: Wehret den Anfängen, bevor sich hier etwas zu tummeln beginnt.“

Wenske ruft deshalb die gesamte Bevölkerung in Bergkamen auf, Flagge gegen Rechts zu zeigen. „Ich lade alle Bürger ein, zu diesem Adventssingen auf den Herbert-Wehner-Platz zu kommen und daraus gemeinsam ein großes Friedenssingen zu machen. Wir sind keine Stadt, in der sich Rechtsextreme zu Hause fühlen können.“

In seiner Eigenschaft als Leiter des Arbeitskreises gegen Rechts will Wenske in den kommenden Tagen zudem alle Multiplikatoren anschreiben - von der Gewerkschaft bis zu Verbändenr - und sie bitten, sich an der Aktion gegen Rechts zu beteiligen.