Kamen. .

Der Bundesverband der Schokoladenhersteller sagt, dass die Mineralölfunde in einigen Adventskalendern unbedenklich sind.

Das sagen auch die Lebensmittelexperten der Verbraucherzentrale, die zwischen starker und leichter Belastung unterscheiden. Vielleicht ist das wirklich alles nicht so schlimm. „Aber wer unsicher ist, sollte den Kalender einfach nicht den Kindern geben“, sagt Elvira Roth von der Kamener Verbraucherzentrale.

Denn es bringe nichts, wenn Mutter und Vater jeden Morgen Bauchschmerzen haben, weil ihr Kind ein – vielleicht sogar unbedenkliches – Stück Schokolade isst. „Viele Lebensmittel sind mit Umweltgiften belastet“, sagt Roth, deshalb gibt es Richtlinien, die die Maximalbelastung definieren. Ob man nun vorsichtig ist oder keinen Gedanken daran verschwendet, müsse jeder für sich selbst entscheiden, sagt Elvira Roth. „Aber bei Lebensmitteln, die wir essen, reagieren die Menschen immer sensibel“, weiß die Fachfrau. Deshalb hat unter anderem Rewe Nüsken reagiert und einen Lindt-Kalender, den die Stiftung Warentest als belastet deklariert, aus dem Sortiment entfernt, einen zweiten Kalender gibt es dort weiterhin zu kaufen. Beim Netto an der Weststraße gab es gestern keinen Kalender mehr zu kaufen. Bei Hussel, dem Schoko-Fachhandel, standen noch einige Kalender zum Verkauf. Obwohl in diesem Jahr auffällig viele verkauft worden seien, wie die Verkäuferin sagt. Die erste Ladung Adventskalender kommen bereits im Oktober in das kleine Lädchen. Und dann beginnt auch gleich der Verkauf. Gerade außergewöhnliche Kalender gehen in wenigen Tagen weg, etwa welche für den Büro-Schreibtisch. „Ein paar werden auch noch übrig bleiben“, weiß die Verkäuferin.

„Nicht an der Nase herumführen“

Wer seinen belasteten Kalender nicht mehr haben möchte und das Geld zurück will, muss auf die Kulanz der Händler hoffen. „Denn in diesem Fall gab es keine Rückrufaktion“, sagt Elvira Roth. Trotzdem empfiehlt die Verbraucherschützin, es zu versuchen. Auch wenn der Kalender wenig gekostet hat, können die Verbraucher ein Zeichen setzen. „Wir sollten den Händlern zeigen, dass wir uns nicht an der Nase herumführen lassen“, sagt Roth.

Aber am besten sei es, etwas Nachhaltigeres als Schokolade zu schenken. „Kleine Geschenke, die im Gegensatz zum Schokoladenstern in Erinnerung bleiben, sind besser“, sagt Roth. Dann vielleicht etwas basteln oder den Kindern kleine Aufmerksamkeiten in den Kalender stecken.

Alternative zur Schokolade

Und wer zwei linke Hände hat, findet übrigens auch in Kamen Alternativen. Etwa Kalender mit Kinderbüchern im Buchhandel, 24 Teebeutel im Bioladen oder ganz nostalgisch Kalender mit Tierbildchen.