Altena. .
Im Regen stehen gelassen werden seit zehn Tagen die Fahrgäste am Altenaer Bahnhof: Ohne Erklärungen gegenüber der Stadt wurden die Wellblech-Platten über dem Bahnsteig demontiert.
Nur eine kleine, unwesentliche Fläche über der Unterführung blieb eingedeckt. Es sieht sogar fast so aus, als wäre dieses Stück des Bahnsteig-Daches erneuert worden. Bei der Stadt weiß man von nichts. Um die lange angekündigte „Modernisierungsoffensive“ geht es jedenfalls nicht. Bau-Bereichsleiter Roland Balkenhol gibt sich pessimistisch: Die werde in Altena kaum vor dem Jahr 2014 starten.
Das sah bis Mitte vergangenen Jahres anders aus. Mit Blick auf den Burgaufzug und das Regionale-Jahr 2013 schien die Bahn einzulenken, sprach von einem Baubeginn im Herbst 2011 und einer Bauzeit von einem Jahr. Doch getan hat sich heute dort gar nichts.
4,8 Millionen Euro Landesmittel sollten in das Projekt fließen für Aufzüge, neue Unterführung, behindertenfreundliche Bahnsteige, Lautsprecheranlage, Windschutz und Sitzgelegenheiten. Wegen der Nähe zu Gleisen und Fahrleitungen bleibt der Verkehr auf der Ruhr-Sieg-Strecke nicht unbeeinträchtigt.
Möglicherweise haben die diversen Bahntöchter zu viele Baustellen und zu wenig Fachleute und -firmen. WR-Nachfragen bei der Pressestelle zum Baustart bleiben seit über einem Jahr unbeantwortet. Auch auf eine erneute (schriftliche) Anfrage kam keine Antwort.
Modernisierung geplant
Häufig wechselnde Zuständigkeiten und Mitarbeiter der diversen Bahntöchter erschweren offenbar auch konzern-intern den Arbeitsfluss.
Mit der Modernisierungsoffensive am Bahnhof steht und fällt jedoch ein zentraler Dreh- und Angelpunkt der Stadterneuerung. Die Stadt bereitet derzeit einen Planungs-Wettbewerb für den Bau einer festen Fußgängerbrücke zwischen Bahnhof und Busbahnhof vor. Die sollte eigentlich über die neue Fußgänger-Unterführung samt Aufzügen erreichbar sein. Genauso wie die Fläche des künftigen Lenneparks, für den es allerdings noch keine konkreten Planungsschritte gibt. Die einstigen Rangiergleise wurden längst im Auftrag der Stadt demontiert.