Schwerte. .

Der frühere Chef des seit drei Jahren geschlossenen Allwetterbades will nach WR-Informationen nicht locker lassen. Er soll sich derzeit darum bemühen, dass seine vor über sechs Jahren ausgesprochene Kündigung nicht wirksam ist und er Anspruch auf eine Gehaltsfortzahlung für den gesamten Zeitraum hat. Müsste Schwerte das Geld wirklich aufbringen, käme sicherlich eine Summe von einer halben Million Euro zusammen.

Wegen des Verdachts der Untreue hatte sich die Stadt seinerzeit von dem damaligen Geschäftsführer getrennt. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren eingeleitet, das aber nicht mit einem Schuldspruch endete. Vielmehr einigte er sich mit dem Gericht auf die Zahlung einer vierstelligen Geldsumme, die er inzwischen auch an die Justizbehörde überwiesen hat.

Der Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen debattierte in seiner Sitzung am Donnerstagabend sehr kontrovers, wie die Verwaltung jetzt vorgehen soll. Wenn sie sich auf ein Verfahren einlässt, das der Ex-Manager einleiten möchte, kann es zur Folge haben, dass er vor Gericht obsiegt und die Kommune ihn für die Jahre seit der Kündigung bezahlen muss. Denn zum einen lässt sich der Vorwurf der Untreue nicht mehr aufrechterhalten, zum anderen geht es um Ereignisse, die teils über sechs Jahre zurückliegen und für die eine Beweisführung daher schwierig werden würde.

Kontroverse Debatte

Wie zu erfahren war, gingen in der Sitzung des Ausschusses die Meinungen auch innerhalb der Fraktionen auseinander, ob man es nicht dennoch auf ein Verfahren ankommen lassen solle. Schließlich müsse die Stadt ein deutliches Zeichen setzen und sich nicht in die Ecke drängen lassen.

Es gab allerdings auch sehr deutliche Warnungen, dass im Fall einer juristischen Niederlage die Stadt an Ansehen verlieren könne und eine hohe finanzielle Last aufgebürdet bekäme, die sie angesichts des Schuldenberges und des Stärkungspaktes doch besser vermeiden solle.

Wie es heißt, soll inzwischen die Verwaltung einen Kompromissvorschlag ausgearbeitet haben, der eine Zahlung von rund 200 000 Euro vorsieht. Nun wird es aber darauf ankommen, ob sich der einstige FAB-Chef und sein Anwalt darauf einlassen. Der Rat wird sich am nächsten Mittwoch (17 Uhr, großer Sitzungssaal, Rathaus) zunächst einmal mit dem Angebot der Verwaltung befassen.