Werdohl. .
Fünf Jahre lang haben Ein-Euro-Jobber am Riesei Brennholz verkauft. Jetzt ist Schluss damit. Der Grund: Es gibt nicht mehr genug Holz.
„Das Holz kommt aus dem Bestand an der Altenaer Straße“, sagt Bodo Schmidt, bei der Stadt Abteilungsleiter für Soziales und Wohnen. Dort haben die Ein-Euro-Jobber in den vergangenen Jahren zahlreiche Bäume gefällt. Am Grünabfall-Platz Riesei wurden die Stämme zu Brennholz geschnitten, für 25 Euro pro laufenden Meter verkauft und für 15 Euro auch angeliefert.
Dass die Anlieferung mit einem städtischen Wagen erfolgte und, wie erst vergangene Woche, bis nach Neuenrade ging, ist manchen ein Dorn im Auge. Bodo Schmidt sieht durch die Anlieferungspauschalen aber alle Kosten gedeckt. Wie die Stadt diese Woche weiter mitteilte, habe man sich vor Beginn der Aktion im Jahr 2007 erkundigt, ob für den Verkauf Mehrwertsteuer erhoben werden müsse. Ergebnis: keine Mehrwertsteuer.
Ausflüge organisiert
Die Einnahmen fließen direkt in Projekte der Ein-Euro-Jobber. Die seit Jahren praktizierte Qualifizierungsmaßnahme soll dazu dienen, Langzeitarbeitslosen berufliche und soziale Fortbildung zu ermöglichen. In Werdohl werden Ein-Euro-Jobber vor allem an der Lennepromenade eingesetzt. Mit dem Geld aus dem Brennholz-Verkauf wurden Ausflüge unternommen, um die Gemeinsamkeit zu stärken oder Sprachkurse finanziert.
Ein anderer Teil des Geldes wurde verwendet, um Pflanzen für die Lennepromenade zu kaufen.
Wichtige Maßnahme
Wer Brennholz haben wollte, musste sich auf eine Liste setzen lassen. Diese Liste wurde, Name für Name, abgearbeitet. In diesen Tagen erhalten die letzten Interessenten ihr Brennholz. Rund 40 Bewerber konnten allerdings nicht berücksichtigt werden, wie Bodo Schmidt mitteilt.
Ob die Stadt weiter Ein-Euro-Jobber einsetzen kann, steht noch nicht fest. Die Bundesregierung ist nicht mehr von der Wirksamkeit des Vorhabens überzeugt. In Werdohl läuft die Maßnahme für die zurzeit 15 Ein-Euro-Jobber Ende Januar 2013 aus. Bodo Schmidt: „Wir hoffen, dass es weitergeht. Die Maßnahme ist uns wichtig.“