Bönen. .

Während Bürgerinnen und Bürger in Bönen bei der dringend notwendigen Haushaltskonsolidierung der verschuldeten Gemeinde über höhere Steuern zur Kasse gebeten werden, gibt es an anderer Stelle ein wenig Entlastung: In Summe gesehen werden die Gebühren 2013 nämlich sinken. Nach Berechnungen der Gemeinde zahlt eine vierköpfige Musterfamilie für Kanalbenutzung, Abfall (Rest- und Biomüll) und Straßenreinigung 31,45 Euro weniger als noch in diesem Jahr.

Klärschlamm wird teurer

Allerdings gibt es auch Bereiche, in denen Gebühren steigen: Wer eine Klärgrube besitzt und nutzt, muss für die Abfuhr des Klärschlamms künftig 9 Euro mehr für einen halben Kubikmeter bezahlen. Der neue Preis liegt bei 37 € pro halbem Kubikmeter. Für diese Erhöhung sorgen im wesentlichen geringere Abfuhrmengen als bisher und eine Verdoppelung der Kosten für die Abfuhr. Nach Einschätzung der Gemeinde fallen jährlich insgesamt 110 Kubikmeter Klärschlamm an.

Teurer wird auch das Bestattungswesen in der Gemeinde. So steigen die Gebühren für eine Wahlgrabstätte um circa 10 Prozent auf 2010 Euro. Dies ist der Betrag, den ein Einzelgrab auf einem städtischen Friedhof für die gesamte Nutzungsdauer von 25 Jahren kostet. Die Mehrkosten von 180 Euro im Vergleich zu 2012 resultieren hauptsächlich daraus, dass die Gemeinde im Zuge der Haushaltskonsolidierung die Kosten für ihren Grünflächenanteil auf den Friedhöfen um 25 000 Euro reduzieren muss. Mit anderen Worten: Stattdessen müssen Friedhofsnutzer künftig mehr bezahlen. Dennoch bleibt das Bestattungswesen in der Gemeinde auch trotz dieser Gebührenerhöhung nicht kostendeckend. Der Deckungsgrad liegt aktuell bei 83%. Tendenziell, so Kämmerer Dirk Carbow gestern bei der Vorstellung der Gebührenkalkulation, sei auch nicht daran gedacht hier zur einer 100prozentigen Abdeckung zu kommen. Indiz dafür: Obwohl die Trauerhallen auf Friedhöfen immer seltener genutzt werden (ca. 60 mal pro Jahr), bleibt es bei einer Nutzungsgebühr von 220 Euro pro Fall. Die Gemeinde kalkuliert nach Angaben von Christian Heißler bei Gesamtausgaben von 26 282 Euro in diesem Bereich mit einer Unterdeckung von rund 13 000 Euro.

Markthändler zahlen mehr

Ein weitere kommunale Gebühr wird ebenfalls leicht angehoben: Marktbeschicker des Wochenmarktes müssen ab 2013 pro Quadratmeter Standfläche 1,80 Euro zahlen. Das sind zehn Cent mehr als bisher.