Lüdenscheid. .

Auf den ehemaligen Jahn-Sportplatz kommt neues Leben: Nicht zuletzt mit Blick auf rund 150 fehlende Plätze in der Bergstadt bei der sogenannten U3-Betreuung für Kinder unter drei Jahren soll hier am Rande des ehemaligen Stadion-Rasens eine komplett neue Kindertagesstätte entstehen – und das so schnell wie möglich. Darüber hinaus sind nach WR-Informationen drei Modelle in der Diskussion, um die eigentliche Spielfläche zu bebauen.

Was alle Varianten verbindet: Mehr als ein Drittel der Platzfläche sollen künftig zum Kita-Gelände gehören. Nach WR-Informationen steht für den Bau der Einrichtung ein privater Investor bereit, der sich auch für Neubauten auf der Rest der Platzfläche interessiert – neben zwei anderen Anbietern.

CDU fordert WC-Zugang für Skater

Die Varianten im Überblick:
Kita plus Miet-Reihenhäuser
Kita plus Fläche zur freien Vermarktung durch die Stadt
Kita plus Gebäude Behinderten-Wohngruppe plus Parkplatz

Besagter Kita-Investor würde auch gern ergänzend die Miet-Reihenhäuser realisieren – unter anderem für die Zielgruppe „Singles mit Kind“. Ein Konzept, mit dem sich die CDU-Fraktion anfreuden kann. „Da ist die Nachfrage sicher groß“, vermutet Fraktionschef Oliver Fröhling. Und: Die Komplett-Nutzung des Gelädes bringe der Stadt die größten Einnahmen durch Grundstücksverkauf.

Gesichert sehen möchte die CDU-Fraktion in jedem Fall die Skaterhalle oberhalb des Jahnplatzes – verbunden mit der Forderung nach einem Zugang der Skater zu einer WC-Anlage, womöglich im neuen Kita-Gebäude.

Noch nicht auf eine Variante festgelegt hat sich die SPD-Fraktion. „Alle Modell-Varianten haben einen gewissen Charme“, findet Fraktionschef Ingo Diller. Wichtig sei zunächst, das Projekt Kita Jahnplatz auf den Weg zu bringen. Einen Beschluss dazu könne man bereits heute Abend im Ausschuss für Stadtplanung und Umwelt herbeiführen, so Diller – „damit die Verwaltung weiterplanen kann“. Diese Zielrichtung sei auch in seiner Fraktion Konsens, so FDP-Fraktionschef Jens Holzrichter.

Stadt mietet Gebäude zurück

Angedacht ist, dass die Stadt Lüdenscheid das neue Gebäude für die Kindertagesstätte später vom Investor zurückmietet. Ob die Stadt nach Fertigstellung der Kita aber auch die Trägerschaft übernimmt, ist anscheinend noch nicht ausgemacht. Angesichts der problematischen Haushaltslage dürfte es wahrscheinlicher sein, dass private Träger zum Zuge kommen.

Bekanntlich können Eltern das Recht auf einen U3-Platz bereits ab kommenden August geltend machen. Die Planungen des Jugendamtes für das Kindergarten-Jahr 2013/14 sehen für die Stadtbezirke Oeneking/Stüttinghausen 70 neue Plätze vor – zu realisieren am Jahnplatz in einer Einrichtung mit vier Gruppen, in denen auch 28 Jungen und Mädchen unter drei Jahren betreut werden sollen.