Frankfurt am Main. Weniger ist künftig mehr für die 2. Bundesliga: Das “Unterhaus“ des deutschen Fußballs erhält ein Prozent weniger als bisher aus dem TV-Gelder-Topf. Effektiv ergibt sich infolge deutlich höherer Einnahmen dennoch ein Plus.

Alle 36 Klubs der Deutschen Fußball-Liga (DFL) bekommen in den kommenden vier Spielzeiten mehr Geld aus den deutlich gesteigerten Einnahmen der zentralen Vermarktung. Dabei ist für die Zweitligisten künftig weniger mehr. Wie die DFL am Mittwoch mitteilte, wird das Unterhaus zwar nur noch mit 20 Prozent und damit einem Punkt weniger bedacht als in der Vergangenheit. Weil der Fernsehvertrag von der Saison 2013/14 bis 2016/17 aber jährlich 628 statt wie bisher 412 Millionen einbringt, dürfen auch die 18 Zweitligisten mit einem satten Plus rechnen.

"Leistungsprinzip und Solidarität bleiben die Leitlinien bei der Verteilung der Erlöse aus der zentralen Vermarktung. Dies gilt ebenso für das Verhältnis beider Ligen zueinander", betonte die DFL. Der Anteil für Liga zwei sei auch künftig deutlich höher, als es dem "realen Vermarktungswert" entspreche. Verdoppeln werde sich der pauschale Anteil fürs Unterhaus gar aus der internationalen Vermarktung des deutschen Fußballs.

Mehr Geld für Olympiastarter kein Thema

Der Vorschlag von Leverkusens Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser, die deutschen Olympiastarter und die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) an den kräftig gestiegenen TV-Geldern partizipieren zu lassen, spielte bei der Verabschiedung des Verteilerschlüssels keine Rolle.

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"Zum Zeitpunkt der Entscheidung lag dem Ligavorstand kein Antrag auf Unterstützung anderer Sportverbände oder Organisationen vor. Sollte ein Wunsch bestehen, über das Engagement der Liga für die Deutsche Sporthilfe hinaus oder wie in der Vergangenheit für die Olympia-Bewerbung Münchens 2018 tätig zu werden, mag ein entsprechender inhaltlich strukturierter Antrag gestellt werden. Damit könnte sich dann die Mitgliederversammlung des Ligaverbandes befassen", hieß es dazu auf Nachfrage der dapd bei der DFL.

Der DFL-Ligavorstand bestätigte den schon bisher angewendeten Modus, wonach in der Ersten Liga der punktbeste Klub 5,8 Prozent und der schlechteste 2,9 Prozent der Erlöse erhält. Im Gegensatz zu früher werden künftig nicht nur die vergangenen vier Spielzeiten ins Ranking einfließen, sondern auch die aktuelle. In der Zweiten Liga gibt es für Platz eins 2,25, für den Achtzehnten ein Prozent aus dem Topf. (dapd)