Altena.

Seit zehn Jahren besteht die Suppenküche im Lutherhaus. Deshalb gab es am Donnerstag zur Feier des Tages gleich zwei Besonderheiten: Statt Suppe wurde Grünkohl mit Mettwurst serviert; und den hatten ausnahmsweise mal nicht die ehrenamtlichen Helfer zubereitet. Weil die an diesem Tag mal nicht im Einsatz sein sollten, wurde das Essen für eine kleine Feierstunde fertig geliefert.

Voll besetzt war der helle Raum für die Besucher der Suppenküche im Lutherhaus. Unter ihnen saß auch Heinz Schell, Initiator dieses besonderen Innenstadt-Treffpunktes und von 2002 bis 2004 der erste Koch. Im Scherz hat er mal gesagt, dass er kein Suppen-Esser sei – „weil ich weiß, was drin ist...“, erinnert sich der 82-Jährige schmunzelnd, der früher Küster am Breitenhagen war. Aber im Ernst: Am liebsten mag er Erbsensuppe mit Bockwurst, die unbedingt klein geschnitten sein muss! „Dadurch kommt an die Suppe mehr Geschmack“, erklärt Schell.

Zahl der Portionen fast verdoppelt

Schon zu seiner Zeit gab es in der Suppenküche im Lutherhaus morgens Frühstück und mittags die selbst gemachte Suppe. Fast verdoppelt haben sich in zehn Jahren die Suppen-Portionen: Los ging es mit 25, heute sind es fast 50.

Seit zwei Jahren hat Brigitte Kleinschmidt als Nach-Nach-Nachfolgerin von Heinz Schell den Job der Köchin übernommen. Donnerstags ist sie zusammen mit ihren Helfern – Silke Hänsel, Marianne Lohmann, Brigitte Anders und dem Ehepaar Manfred und Eva Faak – in ihrem Element. „Um halb 8 fangen wir an, Mettbrötchen zu schmieren“, schildert sie den Alltag in der Suppenküche.

Dann dauert es nicht lange, bis die ersten Besucher auftauchen. Dazu gehören mittlerweile auch die Arbeiter auf der Baustelle für den Burgaufzug. Wenn die Brötchen geschmiert sind, geht es für Brigitte Kleinschmidt und ihre Mitstreiter weiter: Für die Suppe müssen Kartoffeln, Gemüse und Fleisch geschnippelt werden.

Wer in der Suppenküche isst, kommt mit Kleingeld aus. Das möchte die Kirche als Träger unbedingt so, damit möglichst viele Leute dieses Angebot nutzen können. Ein Beispiel: Ein voller Teller sämige Suppe kostet 2 Euro, ein halbes Mettbrötchen 50 Cent. „Doch dabei bleibt es oft nicht. Viele Leute geben freiwillig ein bisschen mehr“, so die Erfahrung von Brigitte Kleinschmidt.