Abseits der Debatte, ob ein Honorar in Höhe von 25.000 Euro angemessen ist, wirft der Auftritt Steinbrücks bei der Bochumer Promi-Runde mehrere Fragen auf. Zum Beispiel: Müssen sich die Stadtwerke, deren Aufgabe es ist, die Bürger mit Strom und Gas zu versorgen, unbedingt mit einem teuren Prominenten schmücken?

Stolze 25.000 Euro für einen 80-minütigen, entspannten Plausch über SPD und BVB, Kanzler und Kandidaten, Gott und die Welt – es gibt Leute, die für ihr Geld härter arbeiten müssen als Peer Steinbrück in seiner Rolle als Stargast einer Talkshow in Bochum.

Doch abseits der Debatte, ob ein derartiges Honorar angemessen ist, wirft der Auftritt Steinbrücks bei der Bochumer Promi-Runde mehrere Fragen auf. Durfte Steinbrück das Geld nun für sich verbuchen? Oder war stattdessen eine Spende vereinbart? Welche Rolle spielt dabei die Agentur, die den Treff organisierte? Und nicht zuletzt: Müssen sich die Stadtwerke, deren Aufgabe es ist, die Bürger mit Strom und Gas zu versorgen, unbedingt mit einem teuren Prominenten schmücken? Zweifel sind da angebracht.

Unabhängig davon zeigt sich: Der Kanzlerkandidat Steinbrück wird die lästige Debatte über stattliche Ne­beneinkünfte trotz seiner Transparenz-Offensive vorerst nicht los. Auch wenn er sich an alle Regeln hielt, haftet ihm nun das Image des Abzockers an. Für den Wahlkämpfer Steinbrück könnte sich das noch als schwere Bürde erweisen.