Brambauer. . Der „Schlaganfall Landesverband“ informierte im Rahmen eines Symposiums im Technologiezentrum Lüntec über Wege zurück ins normale Leben, Hilfsmittel und Therapiehilfen.

Ein Schlaganfall kann das Leben vom einen Tag auf den anderen verändern. Jährlich erleiden über 40 000 Menschen in NRW einen Schlaganfall, so die Information des Schlaganfall Landesverbandes. Der bot beim 2. Schlaganfall Symposium im Lüntec für Betroffene, Angehörige, Freunde und Interessierte die Möglichkeit, sich auszutauschen und Neues zu erfahren.

Hilfsmittel für den Alltag

„Betroffene müssen ihr Leben neu meistern", erzählt Klaus Thielker, Vorsitzender des Landesverbandes. Er ist selbst Betroffener und weiß, wie schwer es ist, mit der neuen Situation zurechtzukommen. „Wir können noch was und zeigen, dass es möglich ist“, so Thielker.

Das Symposium bot zahlreiche Vorträge von Betroffenen, etwa über Rechtsansprüche auf Hilfsmittel oder auch zum Thema selbstständiges Treppensteigen. Mit dem so genannten „Stairwalker“ wurde ein Gerät entwickelt, dass Menschen nach einem Schlaganfall ermöglicht, aus eigener Kraft Treppen herauf- und herunterzusteigen. „Mit einem vor dem Oberkörper angebrachten Bügel kann man sich abstützen und kommt so leichter die Treppen herunter“, erklärt Marcel Schmitz, Mitarbeiter des Unternehmens, das das Gerät entwickelt hat. Eine Studie habe gezeigt, dass Betroffene am liebsten weiter zu Hause wohnen und so weit wie möglich selbstständig sein wollen.

Angst vor Isolation

Manche Erkrankte erleiden soziale Isolation. Um wieder in Kontakt mit Menschen zu kommen, kann ein so genannter Therapiehund eingesetzt werden. Bärbel Köppel, Mitarbeiterin einer Ergo Praxis, stellte Bruno vor – einen Hund, der trainiert wurde, Menschen mit unterschiedlichen Erkrankungen zu unterstützen. „Bruno dient dem sozialen Kontakt. Die Mitmenschen reden mit ihm, man wird am Hund wiedererkannt", so Köppel. Außerdem habe man als Hundebesitzer Verantwortung und eine neue Aufgabe im Leben.

„Es sind wirklich sehr gravierende Schicksale“, erzählt Udo Tachovski, ein Besucher der Symposiums, dessen Mutter nach einem Schlaganfall verstorben war. „Betroffene können am besten berichten, wie das Leben nach einem Schlaganfall ist.“

Der Schlaganfall Landesverband NRW betreut 150 Selbsthilfegruppen. Geplant ist die Ausbildung von ehrenamtlichen Lotsen, die in Krankenhäusern eingesetzt werden sollen, um Betroffenen bei emotionalen Belastungen zu helfen oder Diagnosen zu erklären.